Kongo startet Impfkampagne nach Ebolaausbruch

Goma – Der Kongo will den jüngsten Ebola-Ausbruch mit einer Impfkampagne unter Kontrolle bringen. Dafür sollen zunächst 3.000 Dosen des Impfstoffs in den betroffenen Gebieten im Osten des zentralafrikanischen Landes verabreicht werden, wie Gesundheitsminister Oly Ilunga Kalenga sagte. Medizinisches Personal, das Ebolapatienten behandle, werde zuerst geimpft, gefolgt von Menschen, die Kontakt zu Patienten hätten, sagte Kalenga weiter. „Diese Impfungen werden uns erlauben, das Schema der Übertragung zu durchbrechen“, sagte er.
„Ebola ist aggressiv. Wir müssen aggressiver reagieren“, sagte der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, in einer gestern verbreiteten Mitteilung. „Die Impfkampagne so schnell zu starten, ist ein wichtiger früher Schritt.“ Die WHO gibt den örtlichen Gesundheitsbehörden unter anderem logistische Unterstützung für die Impfkampagne.
Mehr als eine Million Vertriebene
Die Krankheit sei diesmal in einem Konfliktgebiet ausgebrochen, was die Bekämpfung erschweren könnte, warnte die WHO. Der Ostkongo ist seit Jahrzehnten instabil, mehrere Milizen kämpfen dort meist um Kontrolle über die Bodenschätze. In den von Ebola betroffenen Provinzen Nord-Kivu und Ituri haben mehr als eine Million vertriebene Menschen Zuflucht gefunden. Die Region grenzt zudem an Uganda und Ruanda.
Die bislang zehnte Ebolaepidemie im Kongo bracht Ende Juli im instabilen Osten des Landes aus – nur wenige Tage, nachdem der letzte Ausbruch im Westen des Landes für beendet erklärt wurde. Seitdem breitet sich die Krankheit nach Zahlen des kongolesischen Gesundheitsministeriums schnell aus: Dieses geht derzeit von 44 bestätigten oder wahrscheinlichen Fällen aus. Bislang seien 36 Menschen gestorben.
Erst am 24. Juli hatten die Behörden im Kongo den letzten Ausbruch – etwa 1.500 Kilometer weiter westlich – für beendet erklärt. Dabei gab es 54 Verdachtsfälle, seit dem Ausbruch im Mai starben 33 Menschen. Diese Ebolaepidemie war besonders besorgniserregend, weil die Krankheit zum ersten Mal in einer Großstadt aufgetaucht war und somit die Gefahr einer Ausbreitung sehr hoch war.
Ebola gehört zu den gefährlichsten Krankheitserregern der Welt, das Virus verursacht Fieber und oftmals massive innere Blutungen. Bei einer verheerenden Epidemie 2014 und 2015 starben in Liberia, Guinea und Sierra Leone mehr als 11.000 Menschen.
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