„Konversionstherapie“: EU will Mitgliedstaaten bei Verboten unterstützen

Brüssel – Die Europäische Union (EU) will künftig gegen sogenannte „Konversionstherapien“ zur Änderung der sexuellen Orientierung von Homosexuellen vorgehen.
Die Kommission werde die Mitgliedstaaten beim Verbot dieser Praktiken unterstützen, erklärte die Behörde heute. Die EU könne selber kein Verbot aussprechen, denn das würde „in die Zuständigkeit der Mitgliedstaaten eingreifen“, sagte Gleichstellungs-Kommissarin Hadja Lahbib.
Lahbib stellte in Straßburg eine Strategie zur Bekämpfung der Diskriminierung von LGBTQ-Menschen vor. Neben der „Konversionstherapie“ geht es darin auch darum, Hassrede zu bekämpfen.
Die Kommission werde eine Wissensplattform einrichten, um Informationen über illegale Hassrede im Internet zu sammeln, hieß es. Zudem soll ein Aktionsplan gegen Cybermobbing zum Schutz Minderjähriger, insbesondere LGBTQ-Menschen, verabschiedet werden.
Sogenannte „Konversionstherapien“ haben das Ziel, die sexuelle Orientierung der „Patienten“ gezielt zu ändern. Dabei kommen verschiedene Methoden wie Elektroschocks, die Einnahme von Hormonen oder exorzistische Riten zum Einsatz.
Lahbib warnte, die Praktiken würden häufig als „psychologische Unterstützung“ getarnt. Die Vereinten Nationen haben ein weltweites Verbot von „Konversionstherapien“ gefordert. Auch Lahbib forderte, alle 27 EU-Länder müssten diese Praktiken verbieten.
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