Malta setzt angekündigte Grenzschließung für Ungeimpfte nicht um

Valletta – Malta will die angekündigten Grenzschließungen für nicht vollständig gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 Geimpfte doch nicht umsetzen. Menschen, die ohne Impfzertifikat nach Malta einreisten, müssten sich jedoch für bestimmte Zeit in Quarantäne begeben, teilte die Regierung gestern Abend mit.
Die am vergangenen Freitag angekündigte Grenzschließung hätte in der Nacht zu heute in Kraft treten sollen. Die Dauer der Quarantäne blieb zunächst unklar. Für Neuankömmlinge aus sogenannten „roten“ Ländern galt bisher eine Pflicht zur Selbstisolation für 14 Tage.
Die geplante Grenzschließung hatte Maltas Gesundheitsminister Chris Fearne am vergangenen Freitag mit dem Anstieg der Coronainfektionen begründet. Noch am 28. Juni hatte der Inselstaat, in dem rund 80 Prozent der Erwachsenen vollständig geimpft sind, nur noch 28 aktive Coronafälle verzeichnet. Am vergangenen Freitag waren es jedoch wieder 252 Fälle gewesen.
Anders als in anderen europäischen Ländern führen die Behörden den Anstieg der Fallzahlen in Malta nicht auf die hochansteckende Delta-Variante des Coronavirus zurück.
Die geplante Grenzschließung hatte jedoch für Kritik der EU-Kommission gesorgt, die eine Beeinträchtigung des EU-weiten Reisezertifikats befürchtete. Dieses sieht eine Gleichbehandlung vollständig Geimpfter mit Genesenen und negativ Getesteten vor.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: