Malteser warnen vor Seuchenausbreitung in Pakistan

Islamabad/Köln – Nach den verheerenden Fluten mit rund 1.700 Todesopfern in Teilen Pakistans haben die Malteser vor einer rasanten Ausbreitung von Infektionskrankheiten gewarnt. Das Trinkwasser sei durch die Überschwemmungen in vielen Gebieten kontaminiert, wodurch sich Durchfallerkrankungen stärker verbreiteten, erklärte das Hilfswerk heute. Es drohe eine „Katastrophe nach der Katastrophe“.
„In den Wasserresten nisten Mücken, und immer mehr Menschen infizieren sich mit Malaria und Denguefieber“, sagte die Leiterin der Asienabteilung von Malteser International, Cordula Wasser. „Gleichzeitig gibt es für sie kaum eine Möglichkeit, in die Krankenhäuser zu gelangen, da entweder die Zufahrtswege oder die Einrichtungen durch die Wassermassen zerstört wurden.“
Seit Anfang September hatten die schlimmsten Monsunüberschwemmungen seit 30 Jahren große Teile Pakistans verwüstet. Besonders schwer sei die Provinz Sindh im Süden des Landes betroffen. Sechs Millionen Menschen sind unmittelbar von der Katastrophe betroffen, nach UN Angaben benötigen über 20 Millionen Menschen in der Region Hilfe.
Die Malteser sind nach eigenen Angaben derzeit mit mobilen Gesundheitsteams vor Ort, wodurch täglich zwischen 250 und 300 Patienten behandelt werden können. Vor allem Kinder und schwangere Frauen nutzten das Angebot. Außerdem verteile das Hilfswerk auch Bargeld an bedürftige Familien.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: