Ausland

Massentests nach Ausbruch in österreichischem Touristenort

  • Montag, 27. Juli 2020
/picture alliance, FOTOKERSCHI.AT, APA, picturedesk.com
/picture alliance, FOTOKERSCHI.AT, APA, picturedesk.com

St. Wolfgang – Mit Hunderten von SARS-CoV-2-Tests haben Behörden auf einen Ausbruch im beliebten oberösterreichischen Touristenort St. Wolfgang reagiert. Die Zahl der bestä­tig­ten Fälle stieg gestern auf 48 an, wie die Landesbehörden in Linz mitteilten. Mehr als 100 Resultate waren gestern Abend noch ausstehend.

Demnach sind viele der Infizierten junge Praktikanten in Tourismusbetrieben, doch auch zumindest ein Feriengast wurde positiv getestet. Einwohner, Gäste und Tourismusmit­ar­bei­ter wurden gebeten, am Samstagabend in ihren Unterkünften zu bleiben. Die Sperr­stun­de wurde mit 23 Uhr fest­gelegt.

„Es gibt dort und da Absagen und Stornierungen“ von Buchungen, sagte der Chef des Tou­rismusverbandes Wolfgangsee, Hans Wieser. Auch seien vereinzelt Gäste vorzeitig ab­gereist. St. Wolfgang ist der wichtigste Touristenort Oberösterreichs, mit mehr als 400.000 Übernachtungen im vorigen Jahr. In einer normalen Saison sind rund ein Drittel der Gäste Deutsche.

Am Freitag waren die ersten Infektionen öffentlich bekannt geworden. Der Leiter der Be­zirksbehörde, Alois Lanz, verteidigte vorgestern das Verhalten der Praktikanten, die in meh­reren Lokalen gefeiert hatten und sich dort angesteckt haben könnten. „Das haben wir alle gerne gemacht in unserer Jugend“, sagte er dem Radiosender Ö1.

Allerdings wurden am vergangenen Freitag zwei Bars geschlossen, um weiteren Infektio­nen vorzubeugen. Der Tourismusverband startete eine Informationskampagne, um junge Mitarbeiter für die Gefahren von COVID-19 zu sensibilisieren. Ab Samstag wurden dann Hunderte von Angestellten, Urlaubern und Einheimischen getestet. Zusätzlich wurden alle Gäste kontaktiert, die ab 15. Juli in St. Wolfgang waren.

Der Ausbruch weckt Erinnerungen an den österreichischen Ski- und Partyort Ischgl in Tirol, der in der Anfangsphase der Pandemie ein Zentrum der Coronaausbreitung in ganz Europa war. Insgesamt sind in Österreich aktuell mehr als 1500 Menschen mit dem Virus infiziert. Schwerpunkte bei den Neuinfektionen sind Wien und Oberösterreich.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung