Mehr als 100.000 Cholerafälle im Jemen
Sanaa – Bei der anhaltenden Cholera-Epidemie im Jemen sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) seit Ende April mehr als 100.000 Verdachtsfälle bekannt geworden. 789 Menschen seien an der Krankheit gestorben, teilte die Organisation heute auf Twitter mit. Es komme in zahlreichen Regionen des bitterarmen Bürgerkriegslandes zum Ausbruch der Cholera.
In der vergangenen Woche sprach der Regionaldirektor des UN-Kinderhilfswerks Unicef, Geert Cappelaere, von einer beispiellosen Ausbreitung der Krankheit. Cholera verursacht starken Durchfall und Erbrechen und ist besonders für Kinder, Alte und Kranke lebensbedrohlich. Die WHO berichtete im Oktober 2016 von ersten Cholerafällen. Viele Menschen haben kaum Zugang zu Trinkwasser und sanitären Anlagen in dem bitterarmen Land auf der arabischen Halbinsel.
Im Jemen tobt seit drei Jahren ein heftiger Bürgerkrieg. Schiitische Huthi-Rebellen kontrollieren große Teile des Landes, darunter die Hauptstadt Sanaa. Eine sunnitische Allianz unter Führung Saudi-Arabiens fliegt Luftangriffe gegen die Rebellen.
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