Ausland

Mehr als 20 Coronarisikogebiete in Frankreich

  • Donnerstag, 27. August 2020
/picture alliance, MAXPPP, Vallauri Nicolas
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Paris – In Frankreich breitet sich die Coronapandemie zunehmend schnell aus: Die Regie­rung erklärte heute 19 weitere Verwaltungsbezirke zu „roten Zonen“, wie Premier­minister Jean Castex mitteilte.

Damit gibt es nun insgesamt 21 Risikogebiete. Die Einstufung ermöglicht es den Behör­den, die Coronamaßnahmen auszuweiten. Damit reagiert die Regierung auf den massiven Anstieg der Infektionszahlen.

Auch ein Großteil des Mittelmeerraums sowie die Départements um die Großstädte Bor­de­aux und Toulouse gehören nun zu den besonders betroffenen Gebieten. Dort übersteigt die Zahl der Neuansteckungen seit mehr als einer Woche die Schwelle von 50 auf 100.000 Einwohner.

Bisher waren bereits Paris und das Département Bouches-du-Rhône um die Hafenstadt Marseille als solche Zonen mit „aktiver Virusausbreitung“ eingestuft. Deutschland warnt seine Bürger vor Reisen in den Pariser Großraum und das Gebiet um die Côte d'Azur und die Provence.

Deutsche Staatsbürger müssen bei einer Einreise nach Frankreich dagegen vorerst nicht in Quarantäne, wie der französische Außenminister Jean-Yves Le Drian sagte. Sollte sich die Ausbreitung des Coronavirus in der Bundesrepublik aber deutlich beschleunigen, könne sich dies ändern.

Die Zahl der Neuinfektionen war in Frankreich zuletzt stark angestiegen. Mit mehr als 5.400 registrierten Fällen innerhalb von 24 Stunden erreichte sie gestern Abend einen neuen Höchststand. Das Robert-Koch-Institut (RKI) zählte in Deutschland zuletzt gut 1.500 Neuinfektionen.

„Wir müssen jetzt einschreiten“, betonte Regierungschef Castex deshalb. Zur Eindämmung des Virus kündigte der Regierungschef eine Maskenpflicht in Hochschulen sowie eine Ausweitung der Maskenpflicht auf das gesamte Pariser Stadtgebiet an.

Ab kommender Woche ist der Mund-Nasen-Schutz in Frankreich zudem in Unternehmen sowie für die meisten Schüler Pflicht. Zudem sollen in Kürze bis zu einer Million Tests pro Woche zur Verfügung stehen, wie Gesundheitsminister Olivier Véran versprach.

Frankreich ist mit mehr als 30.500 Todesfällen eines der am meisten von der Pandemie betroffenen Länder in Europa. Die sogenannte Reproduktionszahl liegt derzeit bei 1,4 – jeder Infizierte steckt also mehr als einen Menschen an.

Nach Regierungsangaben werden derzeit jede Woche rund 800 Patienten mit Symptomen neu in Krankenhäuser eingeliefert, vor sechs Wochen waren es noch 500. Insgesamt ist die Lage aber noch nicht so dramatisch wie im Frühjahr, denn das Virus breitet sich vor allem unter jungen Leuten aus. Rund 80 Prozent der positiv Getesteten haben den Gesundheitsbehörden zufolge keine Symptome.

afp

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