Merck muss Verfahren in Frankreich fürchten
Marseille – Wegen Nebenwirkungen bei einem Schilddrüsenmedikament droht dem deutschen Pharmakonzern Merck in Frankreich ein Verfahren. Die Staatsanwaltschaft beauftragte einen Untersuchungsrichter in Marseille mit dem Fall, wie sie gestern Abend mitteilte. Rund 7.000 Patienten haben Beschwerde eingelegt.
Die richterliche Voruntersuchung dreht sich um die Vorwürfe der schweren Täuschung und öffentlichen Gesundheitsgefährdung. Die beanstandeten Nebenwirkungen der Patienten reichen von Schwindel über Kopf- und Gliederschmerzen bis zum Haarausfall.
Der Fall betrifft das Mittel Levothyrox in einer neuen Rezeptur, die Merck nach Aufforderung der französischen Behörde für Arzeimittelsicherheit vor rund einem Jahr auf den Markt gebracht hat. Damit sollte das Mittel gegen Schilddrüsenunterfunktion zuverlässiger werden.
Bisher wird das Medikament in der neuen Formel nur in Frankreich vertrieben, eine Ausfuhr in andere Länder ist aber nicht ausgeschlossen. Der Konzern betonte, eng mit den Behörden zusammenzuarbeiten.
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