Millionen Coronaimpfungen in Afghanistan drohen abzulaufen

Kabul – In Afghanistan drohen nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) rund 1,6 Millionen Coronaimpfdosen demnächst abzulaufen. Sie müssten dringend verabreicht werden, teilte die WHO gestern über Twitter mit.
Seit August werde in Afghanistan deutlich weniger auf das Coronavirus SARS-CoV-2 getestet und geimpft. Genauen Zahlen nannte die Organisation nicht. Die WHO arbeite mit Partnern in mindestens 16 Provinzen zusammen, um die Zahl der Tests und Impfungen zu erhöhen.
Neun von 37 COVID-19-Kliniken mussten nach Informationen der WHO im September schließen. Tausende von Mitarbeitern des Gesundheitswesens im ganzen Land seien monatelang unbezahlt geblieben.
Nach Angaben des lokalen Fernsehsenders Tolo-News von gestern haben sich seit Beginn der Pandemie mehr als 151.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, rund 7.000 starben.
Mitte August hatten die militant-islamistischen Taliban in Afghanistan die Macht übernommen. Die WHO hatte Ende September mitgeteilt, man sehe das Gesundheitssystem in Afghanistan vor dem Kollaps.
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