Misshandlungsvorwürfe: Kinder aus Niedersachsen in Heim in Rumänien
Hannover/Bukarest – In dem deutschen Heim für Schwererziehbare in Rumänien, in dem Jugendliche misshandelt worden sein sollen, lebten nach Angaben des Sozialministeriums des Landes auch Kinder aus Niedersachsen.
Eine Einrichtung in Bothel im Landkreis Rotenburg habe neun Kinder an das Heim in Rumänien vermittelt, teilte das Ministerium in Hannover heute auf Anfrage mit. Grundlage sei eine Kooperationsvereinbarung, wie sie bei Vermittlungen ins Ausland üblich sei.
In Rumänien waren ein Deutscher und vier Rumänen verhaftet worden, weil sie Jugendliche misshandelt haben sollen. Die Verdächtigen sollen in dem aus deutschen Staatsmitteln mitfinanzierten Heim im rumänischen Viseu de Sus Jugendliche „in Bedingungen wahrhafter Sklaverei" zur Arbeit ausgebeutet haben, hatte die auf organisiertes Verbrechen spezialisierte Einheit der Staatsanwaltschaft in Bukarest gestern mitgeteilt.
Die Jugendlichen seien auf den Bauernhöfen, wo sie arbeiten mussten, „mit barbarischen Methoden“ behandelt worden. Wie viele Teenager insgesamt betroffen sind, wurde nicht mitgeteilt. Vier von ihnen wurden nach den Vorwürfen in die Obhut des rumänischen Kinderschutzamts überstellt. Der verhaftete Deutsche, der als Hauptverdächtiger gilt, habe „aufgrund persönlicher pädagogischer Überzeugungen“ gehandelt, schrieb die Staatsanwaltschaft.
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