Ausland

Misshandlungs­vorwürfe: Kinder aus Niedersachsen in Heim in Rumänien

  • Freitag, 30. August 2019

Hannover/Bukarest – In dem deutschen Heim für Schwererziehbare in Rumänien, in dem Jugendliche misshandelt worden sein sollen, lebten nach Angaben des Sozialminis­teri­ums des Landes auch Kinder aus Niedersachsen.

Eine Einrichtung in Bothel im Landkreis Rotenburg habe neun Kinder an das Heim in Rumä­nien vermittelt, teilte das Ministerium in Hannover heute auf Anfrage mit. Grund­lage sei eine Kooperationsvereinbarung, wie sie bei Vermittlungen ins Ausland üblich sei.

In Rumä­nien waren ein Deutscher und vier Rumänen verhaftet worden, weil sie Jugend­liche miss­handelt haben sollen. Die Verdächtigen sollen in dem aus deutschen Staats­mitteln mit­finanzierten Heim im rumänischen Viseu de Sus Jugendliche „in Bedingungen wahrhafter Sklaverei" zur Arbeit ausgebeutet haben, hatte die auf organisiertes Verbre­chen speziali­sierte Einheit der Staatsanwaltschaft in Bukarest gestern mitgeteilt.

Die Jugendlichen seien auf den Bauernhöfen, wo sie arbeiten mussten, „mit barbarischen Methoden“ behandelt worden. Wie viele Teenager insgesamt betroffen sind, wurde nicht mitgeteilt. Vier von ihnen wurden nach den Vorwürfen in die Obhut des rumänischen Kin­derschutzamts überstellt. Der verhaftete Deutsche, der als Hauptverdächtiger gilt, habe „aufgrund persönlicher pädagogischer Überzeugungen“ gehandelt, schrieb die Staatsan­waltschaft.

kna

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