Neuer Angriff in Ebolagebiet im Kongo

Goma – Bei einem Angriff auf eine Großstadt im Ost-Kongo sind mindestens acht Kämpfer einer örtlichen Miliz und ein Polizist getötet worden. Die Sicherheitskräfte in Butembo hätten Dutzende Angreifer erfolgreich zurückgeschlagen und sie daran gehindert, ein Behandlungszentrum für Ebolapatienten anzugreifen, sagte Bürgermeister Sylvain Kanyamanda heute.
Die Streitkräfte seien nun im Einsatz gegen die örtliche Mai-Mai-Miliz, erklärte ein Sprecher des Militärs. Butembo liegt in der Provinz Nord-Kivu, dem Epizentrum einer Ebolaepidemie mit bislang mehr als 1.050 Toten. Kämpfer örtlicher Milizen oder Rebellengruppen haben bereits mehrfach Behandlungs- oder Transitzentren für Ebolapatienten angegriffen.
Die instabile Sicherheitslage ist nach Angaben von Helfern das größte Hindernis bei der Eindämmung der Epidemie des lebensgefährlichen hämorrhagischen Fiebers. Erst Anfang der Woche war im nahen Katwa ein Transitzentrum in Brand gesteckt worden.
Die Ziele örtlicher Mai-Mai-Milizen sind nicht immer klar. Häufig geht es ihnen vor allem darum, ein Gebiet zu kontrollieren, weswegen sie jede Einmischung der staatlichen Behörden ablehnen.
Deswegen lehnen sie oft auch den Einsatz von Helfern im Kampf gegen Ebola ab. Oft spielt in dem rohstoffreichen Gebiet auch die Kontrolle über Bodenschätze wie Gold, Kupfer, Kobalt oder Coltan eine Rolle.
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