Neuinfektionen steigen stark in Polen, Tschechien, Slowakei

Bratislava/Prag/Warschau – Die Slowakei ist seit gestern in Deutschland als Coronahochrisikogebiet eingestuft, dramatische Anstiege der Coronaneuinfektionen verzeichnen auch ihre Nachbarländer Tschechien und Polen.
Tschechien meldete gestern erstmals seit März wieder mehr als 5.000 Neuinfektionen an einem Wochenendtag. Die Zahl der im Krankenhaus behandelten COVID-19-Patienten war mit nahezu 1.500 so hoch wie seit dem Frühling nicht mehr. Die Inzidenz stieg in Tschechien schon am vergangenen Freitag auf 312 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen.
Der polnische Gesundheitsminister Adam Niedzielski rief seine Landsleute gestern auf, bei Friedhofsbesuchen einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen.
Sein Ministerium hatte am Vortag mit 9.798 Neuinfektionen in 24 Stunden den höchsten Wert seit dem Frühjahr gemeldet. Vize-Gesundheitsminister Waldemar Kraska räumte in einem TV-Interview ein, die tatsächlichen Infektionszahlen könnten bis zu fünfmal höher sein als die statistisch erhobenen.
Die nur 5,5 Millionen Einwohner zählende Slowakei meldete gestern über 4.000 Neuinfektionen an einem Tag. Als besonders dramatisch bezeichneten die Gesundheitsbehörden in Bratislava, dass der Anteil der positiven PCR-Tests innerhalb einer Woche um 125 Prozent gestiegen sei. Sorgen bereiten aggressive Aktionen von Impfgegnern.
Neben lauten Demonstrationen vor den Privatwohnungen von Gesundheitsexperten wurden wiederholt mobile Impfbusse angegriffen, worauf laufende Impfaktionen abgebrochen werden mussten. Die Slowakei hat mit nur 43,5 Prozent vollständig gegen COVID-19 Geimpften eine der niedrigsten Impfquoten der EU.
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