Oropouche-Virus in Kuba nachgewiesen

Düsseldorf – Das CRM Centrum für Reisemedizin warnt vor dem kürzlich gemeldeten Ausbruch des Oropouche-Fiebers in Kuba. Die Ärzte verweisen dabei auch auf einen Bericht in The Lancet Infectious Diseases (2024; DOI: 10.1016/S1473-3099(24)00418-3).
Die Infektion mit dem Oropouche-Virus wurde demnach am 27. Mai 2024 zum ersten Mal auf Kuba nachgewiesen, wie das kubanische Gesundheitsministerium informierte. Der Ausbruch sei durch ein bestehendes Früherkennungssystem in Cienfuegos entdeckt worden, das ursprünglich zum Schutz vor Dengue-Fieber etabliert worden sei. Reisende mit Ziel Kuba sollten Mückenschutz beachten, so das CRM.
„Die frühe Erkennung lokal neu auftretender Erkrankungen ist entscheidend, um Ausbrüche einzudämmen, bevor sie sich global ausbreiten“, sagte Tomas Jelinek, wissenschaftlicher Leiter des CRM. Das Oropouche-Virus, das bisher nur in wenigen lateinamerikanischen Ländern aufgetreten sei, zeige, dass man Frühwarnsysteme und die Zusammenarbeit der Gesundheitssysteme weltweit ständig verbessern müsse, um auf neue epidemiologische Bedrohungen vorbereitet zu sein.
Der Ausbruch in Cienfuegos begann dem CRM zufolge in der epidemiologischen Woche 14 mit einem ungewöhnlichen Anstieg von Fieberfällen, der sich bis in Woche 22 fortsetzte. In dieser seien mehr als 3.393 fiebrige ambulante Fälle gemeldet worden.
20 Patienten seien in den ersten fünf Tagen nach Fieberbeginn für einen bestätigenden Oropouche-Virus (OROV) PCR-Test ausgewählt worden, als Teil des routinemäßigen Laborüberwachungssystems. Sie wurden alle positiv auf das Oropouche-Virus getestet.
Ihre Symptome ähnelten denen anderer mückenübertragender Erkrankungen und umfassten Fieber, allgemeines Unwohlsein, Kopfschmerzen und Muskelschmerzen. Jelinek weist darauf hin, dass die Übertragung des Oropouche-Virus durch vorwiegend nachtaktive Mücken (Culex) und Gnitzen (Culicoides) erfolgt, was die Bekämpfung erschwert.
„Die Unterschiede in den übertragenden Mücken zwischen Dengue- und Oropouche-Viren könnten erklären, warum sich der Ausbruch von Oropouche-Fieber in ländlichen Gebieten – wie hier in der Provinz Cienfuegos – stärker bemerkbar gemacht hat.“
Bei Dengue-Fieber seien vor allem städtische Gebiete betroffen, Überträger sind tagaktive Mücken der Gattung Aedes (insbesondere Aedes aegypti) – auf diese hatten sich auch die Maßnahmen zur Bekämpfung der Überträgermücken bislang konzentriert.
Das CRM Centrum für Reisemedizin appelliert an alle Reisenden, sich vor der Abreise nach Kuba rechtzeitig über aktuelle Gesundheitsrisiken zu informieren und präventive Maßnahmen zu ergreifen. Gegen Oropouche-Fieber existiert keine Impfung, sodass auf Mückenschutz besonders geachtet werden sollte.
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