Ausland

Palästinenser sagen Impfdosentausch mit Israel ab

  • Montag, 21. Juni 2021
/picture alliance, Gerardo Vieyra
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Tel Aviv/Ramallah – Die Palästinensische Autonomiebehörde hat nach eigenen Angaben einen Tausch von rund einer Million Biontech/Pfizer-Impfdosen mit Israel im Kampf gegen die Coronapandemie abge­sagt.

Die bereits ins Westjordanland gebrachten Impfdosen würden nach Israel zurückgeschickt, teilte ein Sprecher der Autonomiebehörde am vergangenen Freitagabend mit. Die Impfdosen entsprächen nicht den Vorgaben, sagte er mit Verweis auf deren baldiges Ablaufdatum.

Israel hatte zuvor mitgeteilt, es habe bereits 100.000 Impfdosen geliefert. Israel wollte nach eigenen Angaben aktuell rund eine Million Impfdosen an die Palästinenserbehörde liefern, deren Haltbarkeit in Kürze abgelaufen wäre. Israel sollte dagegen im gleichen Umfang Dosen aus einer Lieferung von Pfizer für die Palästinenserbehörde im Herbst erhalten, hieß es.

Israels Regierung hatte mitgeteilt, es gebe der Autonomiebehörde die Dosen, weil sein eigener Vorrat den aktuellen Bedarf im Land abdecke. In dem Neun-Millionen-Einwohner-Land sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums bereits knapp 5,5 Millionen Einwohner einfach geimpft, davon rund 5,1 Millio­nen bereits zweifach.

In Westjordanland und Gazastreifen mit seinen rund fünf Millionen Einwohnern sind laut Gesundheits­ministerium in Ramallah dagegen nur rund 440.000 Menschen einfach geimpft, davon 261.000 bereits zweifach.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International sowie US-Abgeordnete hatten Israel vorgewor­fen, es helfe den Palästinensern nicht bei deren Impfkampagne.

dpa

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