Ausland

Pandemieforschung soll in Afrika ausgebaut werden

  • Freitag, 10. September 2021
/picture alliance, Sebastian Gollnow
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Brazzaville – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) will Afrika auf dem Gebiet der Genom-Sequenzie­run­gen zur Analyse neuer Stämme des Coronavirus unterstützen. In Kapstadt soll dafür ein „Kompetenz­zentrum für Genomüber­wachung und Bioinformatik“ entstehen, wie WHO-Afrika-Direktorin Matshidiso Moeti bei einer Pressekon­ferenz in der kongolesischen Hauptstadt Brazzaville mitteilte.

Die Einrichtung soll eine Kooperation mit den Wissenschaftlern des südafrikanischen National Bioin­forma­tics Institute (SANBI) sein und zunächst 14 afrikanische Länder unterstützen. Später werde man Analysen für etliche weitere Länder durchführen können.

Wie wichtig das sei, erläuterte Moeti an einer Statistik: Von drei Millionen weltweit durchgeführten COVID-19-Sequenzierungen, sei Afrika für bloß ein Prozent verantwortlich.

„Die dritte Welle hat uns gezeigt, wie Varianten alle Bemühungen, die Pandemie einzudämmen, an sich reißen können.“ Mit Blick auf mutierte Viren betonte Moeti: „Wenn man etwas nicht bemisst, kann man es auch nicht in Ordnung bringen.“

Etliche afrikanische Länder stehen derzeit am Ende ihrer dritten Coronawelle. Moeti begrüßte, dass nach lang anhaltender Kritik von „Impfnationalismus“ nun deutlich mehr Impfstoffdosen den Kontinent erreich­ten als in den vergangenen Monaten. Dennoch bleibe Afrika Schlusslicht bei der Immunisierung. Aktuell seien nur drei Prozent der Bevölkerung auf dem Kontinent vollständig geschützt.

kna

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