Pandemieforschung soll in Afrika ausgebaut werden

Brazzaville – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) will Afrika auf dem Gebiet der Genom-Sequenzierungen zur Analyse neuer Stämme des Coronavirus unterstützen. In Kapstadt soll dafür ein „Kompetenzzentrum für Genomüberwachung und Bioinformatik“ entstehen, wie WHO-Afrika-Direktorin Matshidiso Moeti bei einer Pressekonferenz in der kongolesischen Hauptstadt Brazzaville mitteilte.
Die Einrichtung soll eine Kooperation mit den Wissenschaftlern des südafrikanischen National Bioinformatics Institute (SANBI) sein und zunächst 14 afrikanische Länder unterstützen. Später werde man Analysen für etliche weitere Länder durchführen können.
Wie wichtig das sei, erläuterte Moeti an einer Statistik: Von drei Millionen weltweit durchgeführten COVID-19-Sequenzierungen, sei Afrika für bloß ein Prozent verantwortlich.
„Die dritte Welle hat uns gezeigt, wie Varianten alle Bemühungen, die Pandemie einzudämmen, an sich reißen können.“ Mit Blick auf mutierte Viren betonte Moeti: „Wenn man etwas nicht bemisst, kann man es auch nicht in Ordnung bringen.“
Etliche afrikanische Länder stehen derzeit am Ende ihrer dritten Coronawelle. Moeti begrüßte, dass nach lang anhaltender Kritik von „Impfnationalismus“ nun deutlich mehr Impfstoffdosen den Kontinent erreichten als in den vergangenen Monaten. Dennoch bleibe Afrika Schlusslicht bei der Immunisierung. Aktuell seien nur drei Prozent der Bevölkerung auf dem Kontinent vollständig geschützt.
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