Rekord bei Investitionen im Kampf gegen Armutskrankheiten

Hannover – Die Investitionen in die Forschung und Entwicklung zu armutsbedingten und vernachlässigten Krankheiten wie Aids und Malaria haben nach Angaben der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW) 2018 einen Rekordwert erreicht.
Mit einer Gesamtsumme von rund vier Milliarden US-Dollar liegen die Gelder aus dem öffentlichen Sektor, der Industrie und von gemeinnützigen Organisationen um zehn Prozent (374 Millionen US-Dollar) über dem Vorjahreswert, wie die Stiftung heute mitteilte.
Deutschlands Beitrag machte unter den öffentlichen Investitionen demnach 2,8 Prozent aus, zitiert die DSW aus der neuen „G-Finder“-Studie, die das unabhängige Institut Policy Cures Research heute veröffentlicht.
Laut DSW hatte Deutschland seine Beiträge im Vergleich zu 2017 um drei Millionen US-Dollar erhöht und war damit 2018 in absoluten Zahlen der viertgrößte öffentliche Geldgeber in diesem Bereich.
Im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) liege Deutschland jedoch weiterhin nur auf Platz acht und befinde sich unter anderem hinter Großbritannien, Südafrika, den Vereinigten Staaten von Amerika und den Niederlanden, wie es hieß.
Lediglich 0,002 Prozent des BIP habe die Bundesrepublik in die Erforschung und Entwicklung von Prävention, Diagnose und Behandlung armutsassoziierter und vernachlässigter Krankheiten investiert.
„Es ist erfreulich, dass Deutschland die staatlichen Mittel im Jahr 2018 erhöht hat“, sagte DSW-Geschäftsführerin Renate Bähr. Denn noch immer würden mehr als eine Milliarde Menschen in Entwicklungsländern an Krankheiten leiden, „für die es keine modernen Schutzimpfungen, Diagnoseverfahren oder Therapien gibt“.
Deutschland sei als Industrienation und Wissenschaftsstandort jedoch in der Pflicht, mehr zu Forschung und Entwicklung zu Armutskrankheiten beizutragen. Das beinhalte ein starkes politisches Engagement auf nationaler und europäischer Ebene wie auch eine verlässliche und weiter steigende Finanzierung, sagte Bähr.
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