Sandsturm im Irak: Ein Toter, Tausende Menschen in Kliniken behandelt

Bagdad – Ein Sandsturm im Irak hat bei mehr als 5.000 Menschen zu schweren Atemproblemen geführt. In Bagdad meldete das Gesundheitsministerium heute ein Todesopfer, fast tausend Menschen wurden allein dort mit Atembeschwerden in Krankenhäuser eingeliefert.
In der westlich der Hauptstadt gelegenen Provinz Al-Anbar mussten laut den Behörden mehr als 700 Menschen ins Krankenhaus. Es war bereits der siebte Sandsturm im Irak binnen eines Monats.
Der Sandsturm hatte sechs der 18 irakischen Provinzen heute Morgen in eine dichte Staubwolke gehüllt. In Al-Anbar und in der Provinz Kirkuk nördlich der Hauptstadt forderten die Behörden die Menschen laut den Staatsmedien auf, möglichst nicht ins Freie zu gehen.
Besonders betroffen waren dem Sprecher des Gesundheitsministeriums zufolge Menschen mit „chronischen Atemwegserkrankungen wie Asthma“ sowie ältere Menschen mit Herzschwächen. Die meisten der eingelieferten Patienten konnten demnach die Krankenhäuser bereits wieder verlassen.
Der Irak ist besonders stark vom Klimawandel betroffen. In den vergangenen Jahren hatte es immer wieder Hitzewellen und lange Dürreperioden gegeben.
Laut Schätzungen der Weltbank könnte das Land bis zum Jahr 2050 rund 20 Prozent seiner Wasserreserven einbüßen. Anfang April warnte ein Regierungsbeamter, in den kommenden Jahrzehnten müsse der Irak mit „272 Tagen Staub“ im Jahr rechnen.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: