Ausland

Sechs Staaten fordern EU-Plan für Glyphosat-Ausstieg

  • Donnerstag, 28. Dezember 2017

Berlin/Brüssel – Umwelt- und Agrarminister aus Frankreich und fünf anderen EU-Staaten fordern von der EU-Kommission einen Plan zum Ausstieg aus der Nutzung des umstrittenen Unkrautgifts Glyphosat.

Begleitend zu der Ende November beschlossenen Verlängerung der Zulassung von Glyphosat um fünf Jahre sollten die Risiken begrenzt werden, heißt es in einem auf den 19. Dezember datierten Brief der Minister aus Frankreich, Griechenland, Slowenien, Luxemburg, Belgien und Malta. Die Kommission solle einen „Ausstiegs-Plan“ entwickeln und neue Studien zu Risiken und Alternativen anregen.

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks, die gegen die Verlängerung der Glypho­sat-Zulassung war, hat den Brief nicht unterschrieben. Das Umweltministerium teilte auf Nachfrage mit, dass Hendricks den Inhalt des Briefes ebenso wie alle anderen SPD-geführten Bundesministerien unterstütze. Da es innerhalb der geschäftsführenden Bundesregierung keine einheitliche Linie zum Glyphosat-Ausstieg gebe, habe sie von einer Unterschrift abgesehen.

Deutschland hatte der Zulassung des in der Landwirtschaft und in Privathaushalten weit verbreiteten Herbizids auf Geheiß von Agrarminister Christian Schmidt (CSU) in Brüssel zugestimmt, obwohl Hendricks dagegen war. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte Schmidt deswegen gerügt – eigentlich hätte Deutschland sich der Stimme enthalten müssen.

Glyphosat steht im Verdacht, Krebs auszulösen. Umweltschützer fürchten zudem negative Folgen für Tier- und Pflanzenwelt.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung