Spanien revidiert Coronazahlen

Madrid – In Spanien hat das nationale Statistikamt die Zahl der Todesopfer rund um das Virus SARS-CoV-2 während der ersten Coronawelle zwischen März und Mai gestern deutlich nach oben revidiert – um mehr als 18.500 Fälle auf nunmehr 45.684.
Das Gesundheitsministerium kam für diesen Zeitraum bislang auf 27.127 Tote. Die Zeitung El País schrieb, bei den nun zusätzlich als Coronatote gewerteten Opfern handele es sich um Fälle, deren Krankheitsbild auf eine Infektion schließen lasse, die aber nicht auf das Virus getestet worden waren. Deshalb seien sie vom Ministerium nicht mitgezählt worden.
Spanien war während der ersten Infektionswelle eines der am schwersten von der Pandemie getroffenen Länder Westeuropas. Auch die zweite, im August eingesetzte Welle war bis zum November heftig.
Seit dem 1. August bis Anfang Dezember starben in dem 47-Millionen-Einwohner-Land etwa 17.800 Menschen. Diese Zahl dürfte den tatsächlichen Verhältnissen entsprechen, weil inzwischen deutlich mehr getestet wird.
Dank Maßnahmen wie Maskenpflicht, nächtlichen Ausgangssperren und Reisebeschränkungen gehen die Zahlen seit November langsam, aber stetig zurück. Während Schulen und Geschäfte sowie in den meisten Landesteilen auch Gaststätten geöffnet sind, wurden pro Tag zuletzt etwa 5.000 bis 8.000 Neuinfektionen und etwa 300 Tote gezählt.
Die Zahl der Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen wurde gestern mit nur noch 80 angegeben. Zum Vergleich: In Deutschland betrug dieser Wert gestern 149.
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