Ausland

„Tiefes Trauma“: Wada-Report über Doping von Minderjährigen

  • Donnerstag, 25. Januar 2024
/Victor Moussa, stock.adobe.com
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Montreal – Die Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) hat einen Bericht zu Auswirkungen von Dopingstrafen auf die Psyche Minderjähriger im Sport vorgelegt. Unter dem Titel „Operation Zuflucht“ wird detailliert über das tiefe Trauma und die Isolation von jungen Athleten nach einem positiven Test und einer Strafe berichtet.

„Die Daten, Schlussfolgerungen und Geschichten in dem Report sollten bei uns allen in der gesamten Sport­welt einen lauten Widerhall finden“, sagte Wada-Präsident Witold Banka gestern.

Er hoffe, dass vor allem die Berichte aus erster Hand von Minderjährigen und ihren Unterstützungsnetzen in der Anti-Doping-Gemeinschaft ein starkes Gefühl für die Dringlichkeit von Maßnahmen hervorrufen werden, mit denen man sie „in Zukunft besser schützen“ könne.

Unabhängig von der Ebene des Wettbewerbs müsse der Sport ein sicherer Raum für Kinder bleiben. „In erster Linie ist in der gesamten Anti-Doping-Gemeinschaft eine bessere Koordinierung beim Umgang mit Minder­jährigen im Rahmen des Anti-Doping-Prozesses erforderlich“, betonte Banka.

Der Bericht skizziere Sofortmaßnahmen, die von Anti-Doping-Organisationen und Regierungen ergriffen werden müssten, um spezifische Strategien oder Praktiken für den Umgang mit Minderjährigen umzusetzen.

„Die ‚Operation Zuflucht‘ rückt ein schwieriges, aber wichtiges Thema ins Rampenlicht“, sagte der deutsche Wada-Direktor für Ermittlungen, Günter Younger. Eine Vielzahl von Berichten, die über die „Speak Up!“-Platt­form über Dopingaktivitäten unter minderjährigen Athleten eingingen, hätten die Besorgnis verstärkt.

„Dank dieser Initiative sind wir dabei, einen besseren Weg für Minderjährige auf der ganzen Welt zu finden“, sagte Younger. „Wir setzen uns dafür ein, dass sich die Erfahrungen der im Rahmen dieser Operation befragten Personen nicht mehr wiederholen.“

dpa

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