Ausland

Tote bei Hilfsgüterlieferung für Rohingya

  • Donnerstag, 21. September 2017
/dpa
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Cox's Bazar/Sittwe – Bei einem Hilfseinsatz für Rohingya-Flüchtlinge aus Myanmar hat es in Bangladesch ein schweres Unglück mit mehreren Toten gegeben. Ein Lastwagen des Roten Kreuzes mit Hilfslieferungen verunglückte heute nahe der Grenzstadt Cox's Bazar in Bangladesch, wie die Polizei mitteilte. Mindestens neun Menschen kamen ums Leben, zehn weitere wurden verletzt. In der Hauptstadt Sittwe des Bundesstaats Rakhine stoppte eine wütende Menge eine Hilfslieferung für Rohingya-Flüchtlinge.

Nach Polizeiangaben verlor der Fahrer des Lastwagens die Kontrolle über das Fahrzeug. Der Unfall ereignete sich demnach auf einer regennassen Straße rund 50 Kilometer von Cox's Bazar im Süden des Landes. Bei den Opfern handele es sich überwiegend um Arbeiter, die die Hilfsgüter – vor allem Zucker, Salz und Reis – verteilen sollten. Im Grenzgebiet in Bangladesch halten sich derzeit mehr als 420.000 Flüchtlinge der muslimischen Minderheit der Rohingya aus Myanmar auf.

In Sittwe versammelten sich am gestern Abend rund 300 aufgebrachte Menschen an einem Bootsanleger und hinderten ein mit Hilfsgütern für Rohingya beladenes Boot am Ablegen. Die Menschen zwangen die Mitarbeiter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz, die Hilfsgüter wieder auszuladen, wie die Global New Light of Myanmar unter Berufung auf Behördenangaben berichtete. Aus der Menge seien Brandsätze auf Polizisten geworfen worden, mehrere Beamte wurden demnach verletzt. Buddhistische Mönche versuchten, die Menge zu beruhigen. Acht Unruhestifter seien festgenommen worden.

Die Rohingya gehören zu den am stärksten verfolgten Minderheiten weltweit. Sie sind seit Jahren Repressionen unterworfen. Der Konflikt im Bundesstaat Rakhine im Westen Myanmars eskalierte Ende August erneut, als Rohingya-Rebellen Soldaten und Polizisten angriffen und dutzende Sicherheitskräfte töteten.

afp

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