Erstes Krankenhaus für Rohingya-Flüchtlinge in Bangladesch eröffnet

Genf – Für mehr als 530.000 aus Myanmar geflüchtete Rohingya gibt es im Nachbarland Bangladesch jetzt ein Krankenhaus. Das Rote Kreuz eröffnete die Einrichtung mit 60 Betten heute in Cox's Bazar. Das Feldkrankenhaus mit Operationssaal und Station für werdende Mütter und Babys bietet auch psychologische Unterstützung für schwer traumatisierten Menschen, wie die Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRC) in Genf berichtete.
Das Krankenhaus mit 15 Ärzten und 30 Hebammen aus Bangladesch sowie 30 ausländischen Kräften ist das erste Krankenhaus in der Nähe der Flüchtlingslager. Bislang haben mobile Einsatzteams mehr als 4.000 Menschen medizinisch versorgt.
Die aus ihrer Heimat vertriebenen Flüchtlinge leben teils eng zusammengepfercht und oft ohne Zugang zu Toiletten und sauberem Trinkwasser in Flüchtlingslagern und auf freiem Feld. Helfer befürchten den Ausbruch von Infektionskrankheiten wie der Cholera. Die Föderation braucht 12,7 Millionen Franken (elf Millionen Euro) Spenden, um den Einsatz in Bangladesch zu finanzieren.
Das überwiegend buddhistische Myanmar verfolgt die Minderheit der muslimischen Rohingya. Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Said Raad al-Hussein, sprach von ethnische Säuberungen. Die Regierung von Myanmar bestreitet das. Sie macht militante Rohingya-Milizen für den Ausbrauch der Gewalt und die daraus resultierende Massenflucht verantwortlich.
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