UN dringt auf weiteren Grenzübergang für Hilfslieferungen in Syrien

New York – Angesichts der humanitären Krise im Nordosten Syriens hat UN-Generalsekretär António Guterres die Öffnung eines weiteren türkisch-syrischen Grenzübergangs für Hilfslieferungen angemahnt.
In einem Bericht an den UN-Sicherheitsrat schlug Guterres den Übergang Tal Abijad vor. Über diesen könnten auch größere und darunter vor allem medizinische Lieferungen abgewickelt werden, zudem sei er die sicherste Option.
Der UN-Sicherheitsrat hatte im Januar einer Verlängerung der grenzüberschreitenden Hilfslieferungen für Syrien zugestimmt, auf Druck Russlands die Zahl der Übergänge aber drastisch reduziert.
Westliche Ratsmitglieder forderten daraufhin von Guterres Vorschläge für alternative Übergänge. Tal Abjad wird auf syrischer Seite von regierungsunabhängigen bewaffneten Gruppierungen kontrolliert.
Derzeit gibt es nur noch zwei türkisch-syrische Übergänge, doch sind diese für Hilfslieferungen an die Menschen im Nordwesten Syriens reserviert. Einige Lieferungen werden zudem über Damaskus abgewickelt.
Guterres wies in seinem Bericht aber darauf hin, dass im vergangenen Jahr kein einziger Konvoi mit medizinischer Ausrüstung über die syrische Hauptstadt den Nordosten des Landes erreichte.
In der Region seien inzwischen rund 1,9 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen, erklärte Guterres. Die große Mehrheit davon, 1,34 Millionen Menschen, lebe in Gebieten, die nicht von der Regierung kontrolliert werden.
Dort dürften die „medizinischen Vorräte in den nächsten Monaten ausgeschöpft sein“. Der UN-Sicherheitsrat wird über Guterres' Vorschläge voraussichtlich am Donnerstag beraten.
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