UN warnen vor Kollaps des Gesundheitswesens im Gazastreifen

Genf – Menschenrechtsexperten der Vereinten Nationen warnen vor einem Zusammenbruch des Gesundheitswesens im Gazastreifen. Angesichts der aktuellen Situation in dem Gebiet zeigten sich die UN-Vertreter heute in Genf „zutiefst besorgt“. Seit Beginn der blutigen Zusammenstöße zwischen israelischen Sicherheitskräften und palästinensischen Demonstranten Ende März stehe die ohnehin schon prekäre medizinische Versorgung vor dem Kollaps.
Den Angaben zufolge mussten nach den jüngsten Protesten 8.000 Demonstranten in Krankenhäusern behandelt werden; 3.900 aufgrund von Verletzungen durch scharfe Waffen. Rund 6.000 Operationen seien aufgeschoben worden, um die dringlichsten Fälle medizinisch betreuen zu können. Zugleich hätten die israelischen Behörden von den 93 eingereichten Anträgen auf Ausreise zwecks Behandlung im Westjordanland lediglich 24 genehmigt. Das sei „nicht akzeptabel“, so die Menschenrechtsexperten.
Laut UN-Schätzungen sind 13 Millionen US-Dollar erforderlich, um die gröbsten Missstände zu beheben. „Das ist nur ein Bruchteil jener 500 Millionen US-Dollar, die für die humanitäre Hilfe der Menschen im Gazastreifen und dem Rest der besetzten palästinensischen Gebiete vonnöten sind“, betonten die Experten. „Wir bitten die Weltgemeinschaft, großzügig zu sein.“
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