US-Apothekenkette zahlt wegen Opioidkrise Schadenersatz

New York – Wegen der Opioidkrise in den USA hat sich die Apothekenkette CVS zur Zahlung von rund fünf Milliarden Dollar (rund fünf Milliarden Euro) Schadenersatz bereiterklärt.
Das Geld solle in den kommenden zehn Jahren an Bundesstaaten, Landkreise, Gemeinden und Indigenenstämme ausgezahlt werden, erklärte CVS heute. Im Gegenzug sollen alle laufenden Verfahren gegen den Apothekenriesen beigelegt werden.
CVS betonte, die erzielte Grundsatzvereinbarung stelle kein Schuldeingeständnis dar. Es sei aber im „besten Interesse“ aller Beteiligten, das Thema abzuschließen. CVS betreibt in den USA nach eigenen Angaben mehr als 9.900 Apotheken.
In den vergangenen 20 Jahren sind in den USA mehr als eine halbe Million Menschen an den Folgen einer Opioidüberdosis gestorben. Das umfasst sowohl verschriebene Schmerzmittel als auch illegale Drogen wie Heroin.
Viele Experten führen die Opioidkrise auf die übermäßige Verschreibung opioidhaltiger Schmerzmittel zurück, die bis Mitte der 1990er-Jahre noch der Behandlung von Schwerstkranken vorbehalten waren. Den Herstellern sowie Großhändlern und Apotheken wird vorgeworfen, die Mittel aggressiv beworben und auf Warnzeichen der Suchtkrise nicht reagiert zu haben.
Die Opioidkrise hat zu einer landesweiten Klagewelle gegen Unternehmen der Pharmabranche geführt. In vielen Fällen wurden Vergleiche geschlossen. So erklärten sich der Pharmariese Johnson & Johnson und drei Medikamentengroßhändler im vergangenen Jahr zur Zahlung von 26 Milliarden Dollar bereit.
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