USA planen offenbar Abschaffung von Giftigkeitstests bei Tierversuchen

Köln – Die USA wollen Giftigkeitstests an Säugetieren bis 2035 vollständig durch verlässliche tierfreie Methoden ersetzen. Darauf hat der Verein Ärzte gegen Tierversuche heute hingewiesen.
Demnach hat die US-Umweltbehörde EPA eine entsprechende Richtlinie vorgelegt. Vorgesehen ist darin, die Erforschung tierfreier Methoden voranzutreiben und die Finanzierung von Tierversuchen aus Steuergeldern zunächst zu reduzieren. Ab 2035 soll diese denn komplett abgeschafft werden.
Die Organisation Ärzte gegen Tierversuche begrüßte den EPA-Vorstoß. „Wenn ein Land wie die USA, aus dem so viele wissenschaftliche Innovationen stammen, einen Ausstiegsplan entwickelt, ist dies ein wichtiges Signal und misst den tierversuchsfreien Methoden endlich die Bedeutung zu, die sie – wissenschaftlich und ethisch – verdienen“, lobte Biologin Julia Radzwill von Ärzte gegen Tierversuche.
Obwohl Studien zeigten, dass Ergebnisse aus Tierversuchen nicht auf Menschen übertragbar und humanbasierte Methoden nicht nur verlässlich, sondern auch günstiger seien, würden in Deutschland mehr als 99 Prozent der Fördergelder nach wie vor in das System ‚Tierversuch‘ fehlinvestiert.
Vor diesem Hintergrund lobte der Ärzteverein, dass die USA im Gegensatz zu Deutschland zumindest ein konkretes Datum für den Ausstieg aus Giftigkeits-Tierversuchen anvisiert und in Kürze ein wissenschaftlich fundierter Umsetzungsplan vorliegen habe.
Die Bundesregierung sei aufgefordert, endlich umzudenken, „damit Deutschland die Wende von einem längst überholten System hin zu einer zukunftsorientierten und humanbasierten Forschung nicht verpasst“, mahnte der Verein Ärzte gegen Tierversuche.
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