WHO alarmiert über Masernausbruch in Afghanistan
Genf – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich alarmiert über einen Masernausbruch in Afghanistan gezeigt. Tausende Menschen seien bereits erkrankt, rund 90 seien bisher gestorben, erklärte WHO-Sprecherin Margaret Harris. Ohne rasche Maßnahmen zur Eindämmung der Infektionskrankheit drohe die Zahl der Todesopfer weiter zu steigen.
Besonders besorgniserregend sei der Ausbruch wegen des akuten Nahrungsmittelmangels in dem Krisenland, sagte Harris weiter: „Für unterernährte Kinder sind Masern ein Todesurteil“. Nach Angaben der WHO-Sprecherin wurden seit Jahresbeginn mehr als 24.000 Masernfälle diagnostiziert, von denen knapp 2.400 durch Labortests bestätigt wurden. Mindestens 87 Menschen seien daran gestorben.
Die WHO warnt seit Wochen vor einer „humanitären Katastrophe“ in Afghanistan, das bereits vor der Machtübernahme der radikalislamischen Taliban in hohem Maße auf humanitäre Hilfe aus dem Ausland angewiesen war.
Mehr als die Hälfte der Bevölkerung leidet demnach unter akutem Nahrungsmittelmangel. Über drei Millionen Kinder unter fünf Jahren könnten bis Ende des Jahres unterernährt sein, warnte Harris. Mehr als eine Million Kinder dieser Altersgruppe seien vom Hungertod bedroht.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: