WHO: Erste Lektionen aus Coronapandemie im November

Genf – Über den weltweiten Umgang mit der Coronapandemie und die Arbeit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sollen Mitgliedsländer im November erstmals Bilanz ziehen.
Die WHO kündigte heute eine unabhängige Kommission an, die von der früheren Premierministerin Neuseelands, Helen Cark, und der früheren Präsidentin Liberias, Ellen Johnson Sirleaf, geleitet wird.
Die Untersuchung hatten die 194 Mitgliedstaaten bei der virtuellen Gesundheitsversammlung im Mai in Genf bereits beschlossen. Nach dem Zwischenbericht im November soll bis zur Gesundheitsversammlung im Mai nächsten Jahres der Abschlussbericht präsentiert werden.
Clark und Sirleaf sollen mit anderen Teilnehmern der „Unabhängigen Kommission für Pandemievorsorge und Reaktion (IPPR)“ unter anderem untersuchen, wie es zu der Pandemie kam und was zu tun ist, um eine ähnliche Ausbreitung in Zukunft zu verhindern.
WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus sagte, die Länder seien trotz zahlreicher Warnungen vor einer Pandemie nicht richtig vorbereitet gewesen. Bei der Untersuchung geht es nicht nur um die Rolle der WHO, sondern um die Leistungen und Fehlleistungen aller Länder.
US-Präsident Donald Trump hat die WHO im Umgang mit der Coronapandemie scharf kritisiert. Sie habe sich zu sehr auf schleppende Informationen aus China verlassen, wo das Virus Ende vergangenen Jahres erstmals auftauchte.
Sie sei deshalb mitverantwortlich für die weltweite Ausbreitung. Der US-Präsident steht selbst unter Druck, weil er die Gefahr anfangs heruntergespielt und keine Schutzmaßnahmen angeordnet hatte. Die US-Regierung reichte diese Woche den Austritt aus der WHO ein.
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