Ausland

WHO Europa: Kampf gegen Delta nützt auch gegen Omikron

  • Mittwoch, 8. Dezember 2021
/vchalup, stock.adobe.com
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Kopenhagen – Jeder zehnte Europäer wird nach Angaben des Europabüros der Weltgesundheitsorganisa­tion WHO bis Ende dieser Woche eine nachgewiesene Coronainfektion hinter sich haben.

Das sagte WHO-Regionaldirektor Hans Kluge heute auf einer aus Kopenhagen übertragenen Online­pressekonferenz. Die Neuinfektions- und Todesfallzahlen hätten sich in den vergangenen zwei Monaten mehr als verdoppelt. Zugleich bleibe die Zahl der Todesfälle deutlich unter vorherigen Höchstständen, unterstrich Kluge. Ohne die Impfungen gegen COVID-19 wäre die Sterblichkeit erheblich schlimmer gewesen.

Die WHO zählt 53 Länder zur Region Europa, darunter neben der EU auch weiter östlich gelegene Staa­ten wie Russland, die Ukraine und Türkei.

Den jüngsten WHO-Zahlen zufolge sind fast 90 Millionen Infektionen in dieser Region nachgewiesen worden, es gab fast 1,6 Millionen damit in Verbindung stehende Todesfälle. Die Zahl der Neuinfektionen steigt laut Kluge in allen Altersgruppen, während die höchsten Zahlen derzeit in der Gruppe der Fünf- bis 14-Jährigen beobachtet werden.

Kluge berichtete, dass es bis gestern 432 bestätigte Infektionen mit der Omikron-Variante des Corona­virus in insgesamt 21 Mitgliedstaaten der Region gegeben habe. „Omikron ist in Sicht und auf dem Vor­marsch, und wir sind zurecht besorgt und vorsichtig“, sagte der Belgier. Das jetzige Problem sei jedoch die weiterhin dominierende Delta-Variante.

„Wie wir heute gegen Delta erfolgreich sind, ist ein Sieg über Omikron morgen“, sagte Kluge. Es gehe jetzt vor allem darum, die Lage in der Pandemie zu stabilisieren – und dies bedeute, nicht nur gegen eine Variante, sondern gegen alle Varianten auf einmal vorzugehen.

Impfraten müssten gesteigert, Auffrischdosen verabreicht werden. Mehr Masken müssten in Innenräumen getragen, Räume gelüftet werden. Kluge wies zugleich darauf hin, dass Pflichtimpfungen nur „ein abso­luter letzter Ausweg“ seien, wenn alle machbaren Optionen zur Verbesserung der Impfzahlen ausge­schöpft seien.

dpa

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