Ausland

WHO: Pandemie und Krieg wirken sich auf psychische Gesundheit aus

  • Mittwoch, 4. Mai 2022
/stock.adobe.com, mrmohock
/stock.adobe.com, mrmohock

Kopenhagen – Die Weltgesundheitsorganisation WHO sieht Europa angesichts von Coronapandemie und Ukraine-Krieg in einer wichtigen Zeit beim Kampf gegen psychische Probleme. „Unsere Region befindet sich in einem umfassenden Umbruch und Wandel“, sagte der Direktor der WHO-Region Europa, Hans Kluge, heute in Kopenhagen.

Die Pandemie habe ein Schlaglicht auf die psychische Gesundheit geworfen, der bewaffnete Konflikt in der Ukraine wirke sich auf das geistige Wohlbefinden von Millionen von Menschen aus.

„Zehn Wochen Krieg in der Ukraine haben zu unberechenbarer Ungewissheit, Unsicherheit, Trauer und Verlust geführt“, sagte Kluge. Fast 190 Angriffe auf das Gesundheitswesen in der Ukraine hätten unzähligen Men­schen Hoffnung und den Zugang zu Gesundheitsdiensten geraubt.

Kluge leitete mit seinen Worten die erste Sitzung der sogenannten Paneuropäischen Koalition für Psychische Gesundheit ein. Ziel dieser Koalition sei es, dass auf allen Ebenen Initiativen ergriffen werden, um vernach­lässig­­ten mentalen Gesundheitsbedürfnissen in der Region Europa zu begegnen, sagte der WHO-Regional­direktor. Zur europäischen WHO-Region zählen neben Deutschland und dem Rest der EU auch weiter östlich gelegene Staaten, darunter auch Russland und die Ukraine.

Die Paneuropäische Koalition für Mentale Gesundheit (Pan-European Mental Health Coalition) war im Sep­tember 2021 ins Leben gerufen worden. Das Netzwerk besteht aus Vertretern aus den 53 Mitgliedstaaten der WHO-Region, internationalen Nichtregierungsorganisationen, Experten und Menschen, die von psychischen Gesundheitsproblemen betroffen sind.

Nach WHO-Angaben lebten 2021 mehr als 150 Millionen Menschen in der Region mit psychischen Gesund­heitsproblemen. Nur jeder dritte Mensch mit Depressionen erhalte die Hilfe, die benötigt werde. Psychische Probleme beträfen alle Altersgruppen und alle sozialen Schichten.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung