Ausland

WHO warnt vor Ausbreitung von SARS-CoV-2 in Syrien

  • Montag, 9. März 2020
/picture alliance, Anas Alkharboutli
/picture alliance, Anas Alkharboutli

Beirut – Hilfsorganisationen warnen vor einer Ausbreitung des neuartigen Coronavirus in Syrien, vor allen in den umkämpften Gebieten im Norden des Landes. Das syrische Ge­sundheitssystem sei womöglich nicht darauf vorbereitet, „eine Epidemie festzustellen und zu bekämpfen“, sagte ein Sprecher der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gestern.

Vor allem in der Provinz Idlib, wo die medizinische Infrastruktur weitgehend zerstört ist und rund drei Millionen Flüchtlinge in immer kleinere Gebiete gedrängt werden, ist das Risiko demnach groß.

In Idlib gehen die Truppen des syrischen Machthabers Baschar al-Assad mit russischer Unterstützung seit Dezember des vergangenen Jahres massiv gegen die letzten Hochbur­gen islamistischer Milizen vor. Eine kürzlich zwischen Russland und der Türkei vereinbar­te Waffenruhe für die umkämpfte Provinz Idlib scheint jedoch vorerst zu halten.

Bisher wurden aus Syrien keine SARS-CoV-2-Fälle gemeldet. Die WHO, die über die Grenze zur Türkei Hilfslieferungen nach Idlib bringt, schult nach Angaben des Sprechers aber bereits medizinisches Personal und bereitet Labore in Idlib und Ankara vor, um entsprechende Tests vornehmen zu können.

Auch die Hilfsorganisation International Rescue Committee (IRC) sorgt sich um eine Aus­breitung des Virus in Idlib. Das wäre „verheerend“ für die tausenden Menschen, deren Gesundheitszustand schon jetzt durch Nahrungs- und Wassermangel sowie die Kälte geschwächt sei, sagte Sprecherin Misty Buswell.

Die Hilfsorganisation arbeitet demnach mit örtlichen Stellen zusammen, um einen Virus­ausbruch zu verhindern.

afp

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung