Hochschulen

Arbeitsgruppe sucht nach neuen Therapieansätzen bei Depressionen

  • Donnerstag, 10. Oktober 2024
/LUMEZIA.com, stock.adobe.com
/LUMEZIA.com, stock.adobe.com

Bonn/Mainz – Nach somatischen Ursachen und Triggern für Depressionen sucht eine Arbeitsgruppe des Universitätsklinikums und der Universität Bonn sowie des Leibniz-Instituts für Resilienzforschung Mainz.

Forschungsansatz ist die Hypothese, dass Depressionen nicht nur im Gehirn, sondern auch durch spezifische Veränderungen im Körper entstehen. Dabei gehen die Forscher von einer wechselseitigen Beeinflussung zwischen mentalen und körperlichen Zuständen aus.

„Chronischer Stress und systemische Reaktionen wie Entzündungen können das Gehirn beeinflussen und de­pressive Symptome verstärken. Gleichzeitig können Depressionen auch körperliche Beschwerden wie meta­bolische Beschwerden hervorrufen“, sagte Nils Gassen von der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Bonn und der Universität Bonn.

Er leitet das Projekt zusammen mit Marianne Müller vom Leibniz-Instituts für Resilienzforschung Mainz. Die Volkswagenstiftung unterstützt das Projekt mit rund 510.000 Euro.

Die Arbeitsgruppe plant, das Plasma von Patienten detailliert zu untersuchen. „Bei Depressionen zeigen sich oft Veränderungen im peripheren Metabolom und Proteom des Plasmas, die Hinweise auf das komplexe Zu­sammenspiel von Stoffwechsel- und Proteinprozessen liefern können“, hieß es aus dem Forschungsteam.

Die Wissenschaftler hoffen, durch die Studie neue Behandlungskonzepte zu entwickeln, die auf den Erkennt­nissen über periphere biochemische und zelluläre Prozesse basieren.

„Wir möchten innovative Therapieansätze durch Plasmatransfer entwickeln und neue Ansatzpunkte für the­rapeutische Interventionen identifizieren. Diese könnten zu spezifischeren, zielgerichteten Therapien führen und eine individuellere Behandlung von Depressionen ermöglichen“, so Gassen.

hil

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung