Audits sollen Qualität und Sicherheit in Radiologie und Nuklearmedizin verbessern

Kiel/ Lübeck – Ein neues europaweites Projekt soll die Qualität in der radiologischen und nuklearmedizinischen Diagnostik und Therapie weiter verbessern. Das Institut für Interventionelle Radiologie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) und die Universität zu Lübeck setzen dazu auf klinische Audits.
Die Europäische Kommission unterstützt das Vorhaben namens CLAUD-IT mit einer Million Euro. Audits sind Instrumente aus dem Qualitäts- und Risikomanagement. Anhand von standardisierten Checklisten prüft dabei ein Auditor oder eine Auditorin, ob Prozesse geforderten Standards entsprechen.
„Wir freuen uns sehr, dass wir dieses wichtige Thema vorantreiben können und dass CLAUD-IT von den führenden wissenschaftlichen Fachgesellschaften in Europa unterstützt wird,“ sagte der Direktor des Lübecker Instituts, Roman Klöckner.
Unter seiner Leitung wird CLAUD-IT in den kommenden drei Jahren den bestehenden sogenannten Esperanto-Leitfaden für die Radiologie erweitern – einen europäischen Standard für Qualitäts- und Sicherheitsrichtlinien in der radiologischen Praxis. Zudem soll ein entsprechender Leitfaden für klinische Audits in der Nuklearmedizin entstehen.
Das Projekt startet in elf Kernkrankenhäusern in neun EU-Mitgliedstaaten, in denen lokale, multidisziplinäre Teams unter externer Anleitung klinische Audits durchführen werden. Die gewonnenen Erkenntnisse fließen in eine zweite Phase ein, in der diese systematischen Prüfungen in weiteren Einrichtungen der beteiligten Länder umgesetzt werden.
„Nach dem Konzept ‚Train the Trainer‘ werden mehr als 250 Fachleute in klinischen Audits geschult, um die Implementierung in die klinische Routine auf breiter Front voranzutreiben“, hieß es aus Lübeck. Alle erarbeiteten Materialien und Ergebnisse sollen in einer zentralen Onlinedatenbank frei zugänglich gemacht werden, um Einstiegshürden für klinische Audits zu senken.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: