Bayern fördert Forschung zu Post-COVID-19-Syndrom

München – Mit fünf Millionen Euro will Bayern die Versorgungsforschung zum Post-COVID-19-Syndrom stärken. Das hat das Kabinett heute in München beschlossen. Gefördert werden sollen insbesondere innovative multidisziplinäre Versorgungskonzepte für Long-COVID-Patienten, also Menschen, die mit Spätfolgen einer Coronaerkrankung zu kämpfen haben. Immer mehr Coronaerkrankte leiden unter Spät- und Langzeitfolgen von COVID-19-Erkrankungen.
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) betonte, dass Bayern sich bei der Forschung bewusst von den Programmen des Bundes abgrenze, „weil wir in Bayern da wirklich einen Schwerpunkt auf die unmittelbare Versorgung mit legen wollen“. Mögliche Bereiche seien Rehabilitation, Kinder und Jugendliche.
Als Post-COVID-Syndrom werden Symptome bezeichnet, die sich während oder nach einer COVID-19-Erkrankung entwickeln, länger als zwölf Wochen andauern und nicht durch eine alternative Diagnose erklärt werden können. Zu den Symptomen können unter anderem Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen, Erschöpfung und psychische Beschwerden, aber auch Atembeschwerden und Herz-Kreislauf-Beschwerden gehören.
Experten gehen davon aus, dass etwa zehn Prozent der Erkrankten mit Spätfolgen zu kämpfen haben. In Bayern entspräche das derzeit rund 65.000 Betroffenen. Gleichwohl ist die Forschungslage bislang noch unzureichend. Erfahrungen in Deutschland basieren überwiegend auf Einzelfallbeobachtungen.
Aussagekräftige Studien zu Verläufen sowie zu Dauer, Frequenz und Inhalten einer Rehabilitation gibt es kaum.
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