Hochschulen

COVID-19-Zahlen in Uni-Klinik Essen steigen deutlich

  • Montag, 6. September 2021
/picturealliance, Marcel Kusch
/picturealliance, Marcel Kusch

Essen – In der Universitätsklinik Essen, die bundesweit zu den größten Coronabehandlungszentren zählt, sind die COVID-19-Zahlen im Juli und August deutlich angestiegen.

Drei Viertel der 142 COVID-19-Patienten aus diesem Zeitraum seien dabei ungeimpft gewesen, sagte der Vorstandsvorsitzende des Klinikums, Jochen A. Werner,. „Die vierte Welle nimmt Fahrt auf. Diese Welle wird eine der besonderen Art, sie wird eine Welle der Ungeimpften“, sagte der Klinikchef.

Er gehe von weiter steigenden Zahlen aus – mit Folgen für den gesamten Klinikbetrieb. „Wenn die sta­­tionär zu behandelnden COVID-19 Erkrankten stärker zunehmen, ist eine Auswirkung auf die Versorgung von Patienten mit allen anderen Krankheitsbildern nicht mehr lange auszuschließen“, sagte der Klinik­chef.

Am 1. September seien in der Klinik 32 COVID-19-Patienten stationär behandelt worden, davon 18 auf Intensivstationen. Am 3. Septmeber waren es bereits 40 Patienten, davon 23 auf der Intensivstation. Im Juni seien es noch zwischen vier und sechs COVID-Patienten gewesen, am 20. August bereits 21 Patien­ten, davon neun auf der Intensivstation.

„Die eindeutige Zunahme an Infektionen bei Ungeimpften spricht für sich. Den Menschen muss klar sein: Wer nicht geimpft ist, wird irgendwann sich infizieren und in einem Teil der Fälle erkranken, mitunter lebensgefährlich“, warnte Werner. Dann drohten auch Folgeschäden, deren Ausmaß heute definitiv noch nicht abzuschätzen seien.

Unter den Patienten vom Juli und August seien etwa 15 Prozent über 70 Jahre alt gewesen. Die Hälfte war jünger als 50 Jahre. Neben den 75 Prozent nicht geimpften Menschen waren laut den Angaben elf Prozent unvollständig und 13 Prozent vollständig geimpft.

Werner fordert zur Debatte um weitere Einschränkungen für nicht Geimpfte klare bundesweite geltende Vorgaben der Politik. Die Entscheidung über 2G oder 3G dürfe nicht einzelnen Gastwirten überlassen werden.

Außerdem müsse die Ständige Impfkommission (STIKO) sich schnell zur Planung der dritten Impfung äußern, damit „ohne weitere Verunsicherung“ festgelegt werden könne, wer die Impfung wann bekomme.

Krankenhausverantwortliche müssten darüber informiert sein, welche Mitarbeiter nicht geimpft sind und demzufolge ein potenzielles Risiko für Patienten beispielsweise mit einer verringerten Immunabwehr darstellten, forderte Werner.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung