Deutsche Forschungsgemeinschaft richtet neue Forschergruppen ein
Bonn – Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet sieben neue Forschergruppen und eine neue klinische Forschergruppe ein. Das hat der Senat der DFG in seiner Sommersitzung in Mainz beschlossen.
Eine Forschergruppe ist ein enges Arbeitsbündnis mehrerer Wissenschaftler, die gemeinsam eine Forschungsaufgabe bearbeiten. Die Förderung soll dazu die notwendige personelle und materielle Ausstattung bereitstellen. Forschergruppen tragen laut DFG häufig dazu bei, neue Arbeitsrichtungen zu etablieren, ihre maximale Förderdauer beträgt zweimal drei Jahre. Klinische Forschergruppen sind zusätzlich durch die enge Verknüpfung von wissenschaftlicher und klinischer Arbeit charakterisiert. Vier der jetzt eingerichteten Verbünde widmen sich medizinischen Fragestellungen.
Die Forschergruppe „Cell Plasticity in Colorectal Carcinogenesis” rückt das Milieu für Immunzellen im Darm ins Blickfeld. Die Wissenschaftler vermuten einen direkten Zusammenhang zwischen Entzündungen und Krebs. Sprecher ist Florian Greten, Georg-Speyer-Haus, Institut für Tumorbiologie und experimentelle Therapie, Frankfurt.
Die klinische Forschergruppe „(Prä-)Terminales Herz- und Lungenversagen: Mechanische Entlastung und Reparatur“ will die Effekte mechanischer Entlastung bei (prä-)terminalem Herz- und Lungenversagen entschlüsseln, um neue Therapiestrategien zu entwickeln. „Wie wirken medizintechnische Verfahren bei Herz- und Lungenversagen?“, ist die Frage, um die sich die Arbeit der Wissenschaftler dreht. Sprecher ist Johann Bauersachs, Medizinische Hochschule Hannover.
Die Forschergruppe „Reduzierte Penetranz bei erblichen Bewegungsstörungen: Aufklärung von Mechanismen endogener Krankheitsprotektion“ stellt vererbte Bewegungsstörungen in den Mittelpunkt ihrer Arbeit. „Wie kommt es, dass gleiche genetische Defekte bei manchen Betroffenen stärkere Bewegungsstörungen auslösen als bei anderen?“, ist die zentrale Frage der Gruppe. Sprecherin ist Christine Klein, Universität zu Lübeck.
Einem medizindidaktischen Thema widmen sich Forscher der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München. In der Forschergruppe „Förderung von Diagnosekompetenzen in simulationsbasierten Lernumgebungen an der Hochschule“ arbeiten Forscher der Didaktik der Medizin, der Didaktiken der Mathematik, Physik und Biologie sowie der pädagogisch-psychologischen Lehr-Lern-Forschung mit simulationsbasierten Lernumgebungen. Sie untersuchen, wie diese optimal zu gestalten sind, um diagnostisches Handeln einzuüben. Sprecher ist Frank Fischer von der LMU.
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