Einigung im Tarifkonflikt am Frankfurter Uniklinikum
Frankfurt am Main – Im wochenlangen Tarifkonflikt am Uniklinikum in Frankfurt hat es heute eine Einigung gegeben. Klinikumsvorstand und Gewerkschaft hätten sich auf einen Tarifvertrag für die rund um 4.000 nicht ärztlichen Beschäftigten geeinigt, teilte Verdi mit. Dabei gehe es um mehr Personal und einen verbindlichen Belastungsausgleich. Von Arbeitgeberseite war zunächst niemand zu erreichen.
Verdi-Verhandlungsführer Georg Schulze sprach von einem „Meilenstein“. „Die Abwanderung von Fachkräften aus den Pflege- und Gesundheitsberufen kann nur gestoppt werden, wenn Ausbildung verbessert und Belastungen verlässlich begrenzt werden“, sagte er.
Eine gute Versorgung durch genug Personal komme auch den Patienten zugute. Nach fast drei Jahren Arbeit in der Coronapandemie stelle der Tarifvertrag jetzt die Weichen in die richtige Richtung.
„Wir freuen uns über dieses positive Ergebnis, das eine echte und spürbare Erleichterung unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bedeutet“, sagte Markus Jones, Kaufmännischer Direktor und stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikum Frankfurt.
Konkret vereinbarten die Parteien laut Gewerkschaft, ab August 2023 im Pflegedienst verbindliche Personalbesetzungen in jeder Schicht sowie Anspruch auf zusätzliche freie Tage für Beschäftigte, die in unterbesetzten Schichten arbeiten müssen. Zudem wurden zusätzliche 70 Stellen im nichtpflegerischen Bereich beschlossen. Auch soll die Ausbildung verbessert werden.
Im Kern der Einigung steht nach Angaben der Uniklinik die Einführung eines neuen Systems für die Personalplanung in der Pflege. Mit diesen Instrumenten werde der Bedarf an Personal auf jeder einzelnen Station danach festgelegt, wie schwer und aufwendig die Versorgung der einzelnen Patienten ist.
Dadurch würden künftig auf der Station mehr Pflegekräfte zur pflegerischen Versorgung der Patienten eingesetzt, hieß es. Die Gremien beider Seiten müssen nun dem Tarifabschluss noch zustimmen.
In dem wochenlangen Tarifkonflikt waren sich Arbeitgeberseite und Gewerkschaft wochenlang nicht einig. Es hatte mehrere Verhandlungsrunden und Warnstreiks gegeben.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: