Forscher entwickeln regionale Coronavorhersage

Jülich/Osnabrück – Wissenschaftler der Universität Osnabrück und des Forschungszentrums Jülich haben eine regionale Coronavorhersage entwickelt. Das Modell liefere tagesaktuelle Schätzungen für Neuinfektionen sowie eine Fünf-Tages-Prognose für jeden deutschen Landkreis.
Dazu würden Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) mit einem wahrscheinlichkeitsgewichteten Modell auf Höchstleistungsrechnern statistisch analysiert, so die Wissenschaftler.
Das im Internet abrufbare Modell berechne nicht nur einen einzelnen wahrscheinlichen Verlauf, sondern berücksichtige viele mögliche Verläufe, erläuterte Gordon Pipa, Leiter der Arbeitsgruppe Neuroinformatik an der Uni Osnabrück.
„Dies ermöglicht die Berechnung sogenannter Vorhersagehorizonte als Maß für die Streuung der Wahrscheinlichkeiten.“ So sei eine Einschätzung der Situation einschließlich statistischer Unsicherheiten möglich.
Zudem werde das Infektionsgeschehen in den Nachbarregionen in die Prognose mit einberechnet. Dieses Verfahren hatten die Osnabrücker Forscher und das RKI schon 2019 eingesetzt, um den Verlauf von Infektionen mit dem Rotavirus sowie Borreliose und Campylobacter-Bakterien zu beschreiben. Die Jülicher Datenexperten halfen dabei, die Methode für COVID-19-Daten anzupassen.
Ein Frühindikatormodell zur SARS-CoV-2-Pandemieentwicklung hat auch das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) entwickelt. Zur Berechnung verwendet das Institut die Fallzahlmeldungen des Robert Koch-Instituts (RKI) sowie die aktuelle Auslastung der Intensivstationen des DIVI-Registers.
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