Hochschulen

Forschungsgruppe untersucht Naturstoffe auf entzündungshemmende Wirkung

  • Donnerstag, 23. Mai 2024
/picture alliance, Martin Schutt
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Jena – In Jena hat eine interdisziplinäre Forschungsgruppe „nature4HEALTH“ ihre Arbeit aufgenommen. Das Team der Friedrich-Schiller-Universität und des Universitätsklinikums wollen Naturstoffe und Naturstoffex­trakte in Kombination mit Nährstoffen für die Behandlung chronischer Entzündungen evaluieren.

Der Freistaat Thüringen fördert die Gruppe aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung bis Dezember 2026 mit knapp einer Million Euro.

Chronische Entzündungen sind an vielen Volkskrankheiten, wie Diabetes mellitus Typ 2, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Fettleber und Darmerkrankungen beteiligt und erhöhen auch das Krebsrisiko.

Zu den Wirkstoffen auf der Basis von Naturstoffen mit anti-entzündlicher oder entzündungsauflösender Wir­kung gehören unter anderem Extrakte des Weihrauchharzes. Auch körpereigene Metabolite von Vitamin E so­wie essenzielle Nährstoffe wie Selen spielen für die Modulation von Entzündungen eine Rolle und könnten das Potenzial für wirksame Arzneistoffe bieten.

„Durch die Kombination vielversprechender Naturverbindungen mit Nährstoffen wie Selen, Vitamin E oder Omega-3-Fettsäuren wollen wir versuchen, die Eigenschaften der Wirkstoffe synergistisch zu verbessern“, sagte Stefan Lorkowski von der Universität Jena, der die Arbeiten der Forschungsgruppe zusammen mit Maria Wallert koordiniert.

Ein Problem ist, dass die Verfügbarkeit von Naturstoffen und Naturstoffextrakten oft schwer zu steuern ist. Um die potenziellen Wirkstoffkombinationen gezielt, sicher und effizient an den gewünschten Wirkort im Körper zu transportieren, wollen die Forscher sie an Nanomaterialien aus natürlichen und biokompatiblen syntheti­schen Polymeren koppeln. Dies soll die Bioverfügbarkeit verbessern und eine kontrollierte Freisetzung er­möglichen.

Zur Forschungsgruppe „nature4HEALTH“ gehören Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie des Uniklinikums Jena, der Klinik für Innere Medizin, des Instituts für Pharmazie, des Instituts für Organische Chemie und Makromolekulare Chemie und des Instituts für Ernährungswissenschaften der Universität Jena.

hil

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