Impfen 60+: Senioren sollen sich impfen lassen

Erfurt – Mit zwei Millionen Euro fördert das Bundesbildungsministerium das neue Forschungsprojekt „Impfen 60+“ an der Universität Erfurt – für drei Jahre. Ziel des interdisziplinären Projektes ist es, ältere Menschen über die Gefahren fehlender Impfungen zu informieren und den Rückgang der Impfquote gegen Influenzaviren und Pneumokokken zu stoppen.
Diese seien die häufigsten Erreger für Lungenentzündungen, erklärte Cornelia Betsch vom Netzwerk Genia der Universität heute in Erfurt. In einer Umfrage will es derzeit herausfinden, wie Thüringer über das Impfen denken. Daraus soll für den kommenden Winter eine Kampagne für Thüringer ab 60 Jahren entwickelt werden.
Lungenentzündungen seien eine der Hauptursachen einer Sepsis, an der jährlich mehr als 70.000 Menschen in Deutschland sterben, sagte Betsch. Auch viele Überlebende hätten nicht selten mit schwerwiegenden Folgen zu kämpfen. Hauptrisikogruppe dabei seien die Menschen über 60 Jahre. Weniger Erkrankungen würden letztlich auch das Gesundheitssystem entlasten.
An dem Projekt beteiligen sich unter anderem das Universitätsklinikum Jena und das Robert Koch-Institut. Die geplante Kampagne werde von mehreren Krankenkassen, der Kassenärztlichen Vereinigung und der Ärztekammer Thüringen unterstützt.
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