Initiative will Überlebende einer Krebserkrankung besser unterstützen

Essen – Ein neues Konsortium namens „Optilater“ will die Langzeitbetreuung von Patienten mit einer überstandenen Krebserkrankung verbessern. Es wird dafür über drei Jahre mit rund 2,3 Millionen Euro vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) gefördert. Die Leitung des Projektes hat das Westdeutsche Tumorzentrum der Universitätsmedizin Essen übernommen.
In Deutschland leben laut dem Zentrum für Krebsregisterdaten rund 4,65 Millionen Menschen, die an Krebs erkrankt sind oder waren. Dank verbesserter Therapiemöglichkeiten steigt die Zahl der Überlebenden in allen Altersgruppen.
80 Prozent der erkrankten Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen sowie 60 Prozent der Erwachsenen überleben laut dem Tumorzentrum heute ihre Krankheit. Doch viele Langzeitüberlebende haben mit Folgeerkrankungen und Spätfolgen zu kämpfen.
„Optilater“ will zunächst herausfinden, wie es um die aktuelle Versorgung von Krebsüberlebenden steht und was die Menschen sich ergänzend wünschen. Dafür werden multidisziplinäre Teams des Konsortiums in sieben Arbeitsbereichen die aktuelle Versorgung analysieren.
Die Forscher wollen herausfinden, wie stark die Unterstützung bei Ernährung, Bewegung, Psychoonkologie, Sozialmedizin und spezialisierter Pflege benötigt und in Anspruch genommen wird und wo Lücken bestehen. Ziel ist, eine Basis für eine diversitäts- und kultursensible Informations- und Beratungsstruktur für Krebsüberlebende zu schaffen.
Uta Dirksen und Viktor Grünwald vom Universitätsklinikum Essen haben die Arbeit initiiert. Medizinisches Know-how sollen unter anderem Experten aus den onkologischen Spitzenzentren und Universitäten in Nordrhein-Westfalen (NRW) beisteuern, außerdem aus dem Landeskrebsregister NRW, dem deutschen Kinderkrebsregister und aus verschiedenen überregionalen Patientenorganisationen.
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