Hochschulen

Kritik von Klinikdirektoren an Unimedizin Mainz sorgt für Wirbel

  • Freitag, 12. Mai 2023
/picture alliance, CHROMORANGE, Claudia Nass
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Mainz – Ein Brandbrief von rund 40 Einrichtungsleitenden der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz hat für Wirbel gesorgt.

Nach Informationen der Deutschen Presseagentur kritisieren Klinikdirektoren in ihrem Schreiben an den Auf­sichtsratsvorsitzenden und Gesundheitsstaatssekretär Denis Alt (SPD) unter anderem eine „rigorose Spar­poli­tik“ sowie unbesetzte Stellen in der Verwaltung und fordern die Entlassung des kaufmännischen Vorstands. Zuvor hatten mehrer Medien darüber berichtet.

„Ich nehme diesen Brief und die darin enthaltenen Punkte sehr ernst“, teilte Alt heute in Mainz mit. Der Auf­sichtsrat werde sich mit den Kritikpunkten befassen und bei einigen Punkten kurzfristig nach Lösungen su­chen.

Ziel sei, „konkrete Probleme abzustellen und ein vertrauensvolles Arbeiten wieder zu ermöglichen“. Er erwarte, dass alle Teilnehmenden sich an diesem Prozess konstruktiv, engagiert und ihrer Position angemessen betei­lig­ten.

Auch der Vorstand nehme den Brief „sehr ernst“ und befasse sich „gemeinschaftlich mit der darin geäußerten Kritik“, teilte ein Sprecher der Unimedizin Mainz mit. Es werde nun zeitnah Gespräche in verschiedenen Konstellationen geben.

„Vor allem aber ist es für uns zentral, dass die Universitätsmedizin Mainz für ihre Patientinnen und Patienten uneingeschränkt da ist und ihren Aufgaben in Forschung und Lehre in gewohnt hoher Qualität nachkommen kann.“ Das Defizit der Unimedizin beläuft sich nach letzten Zahlen im Wirtschaftsplan auf rund 40 Millionen Euro.

Der Brandbrief der Klinikdirektoren ist nach Einschätzung des CDU-Landtagsab­geordneten Gerd Schreiner deutlich: „Vertrauen in und Qualität der Unimedizin stehen auf dem Spiel“, teilte er mit. Schreiner kritisierte, dass offensichtlich betriebswirtschaftliche Aspekte der medizinischen Versorgung übergeordnet wurden. Er forderte „die unverzügliche Neubesetzung der Stelle des Kaufmännischen Vorstands“.

dpa

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