Medizinstudierende gegen jeden Zwangsabschnitt Allgemeinmedizin
Berlin – Vor der Abstimmung über die neue Approbationsordnung im Bundesrat am 11. Mai hat sich die Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland (bvmd) gegen jeglichen Zwangsabschnitt Allgemeinmedizin im Praktischen Jahr (PJ) ausgesprochen. Im Gespräch ist augenblicklich, vier Fächer statt bislang drei für das PJ einzuführen. Bei einer solchen „Quartalisierung“ müssten die Studierenden die Fächer Innere Medizin, Chirurgie und Allgemeinmedizin als Pflichtfächer belegen, ein weiteres Quartal stände für ein Wahlfach zur Verfügung.
Bislang umfasst das PJ drei Tertiale, nämlich Innere Medizin und Chirurgie als Pflichtfächer und ein Wahlfach. „Die drei Abschnitte des Praktischen Jahres […] erlauben sowohl eine kontinuierliche und tief gehende Ausbildung als auch eine Rotation innerhalb eines zeitlich sinnvollen Rahmens während eines Tertials“, hieß es aus der bvmd. Die diskutierte Quartalisierung des PJ würde dagegen die Möglichkeiten der Studierenden verringern, individuelle Ausbildungsprioritäten zu setzen, weil das Wahlfach beim Wechsel vom Tertial zum Quartal deutlich kürzer würde.
Laut einer aktuellen Befragung des Hartmannbundes lehnt ein Großteil der Medizinstudierenden einen Pflichtabschnitt in einer Hausarztpraxis ab. „Auch die meisten Hausärzte dürften wenig Interesse haben, sich mehrere Monate mit durch Zwang demotivierten Medizinstudierenden in ihrer Praxis auseinanderzusetzen und dafür neben dem Einsatz ihrer Zeit auch finanziell und mit dem Namen ihrer Praxis zu haften“, hieß es aus der bvmd.
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