Mehr Gewaltopfer von Rechtsmedizinern untersucht
Berlin – Die Gewaltschutzambulanz der Berliner Charité wird immer besser angenommen. Mitarbeiter untersuchten im vergangenen Jahr 610 Gewaltopfer, damit hat sich die Fallzahl seit dem Gründungsjahr 2014 mehr als verdreifacht. Das geht aus Daten hervor, die die Gewaltschutzambulanz heute zu ihrem vierjährigen Bestehen veröffentlicht hat. Die Opfer waren großteils Frauen, als Täter wurden häufig Partner oder Ex-Partner genannt.
In der Einrichtung sowie in Kinderschutzambulanzen, in Krankenhäusern oder Frauenhäusern können Opfer Verletzungen vertraulich dokumentieren lassen. Die Betroffenen müssen nicht sofort entscheiden, ob sie ihre Peiniger bei der Polizei anzeigen. Die kostenlose Dokumentation durch Rechtsmediziner kann im Fall einer späteren Verhandlung vor Gericht verwendet werden.
Das Angebot ist seit dem Start gewachsen. Neu hinzugekommen sind nun zum Beispiel Beratungen des Vereins Opferhilfe für Gewaltopfer.
„Damit das Angebot der Gewaltschutzambulanz weiterhin ausgebaut werden kann, haben wir die Mittel für diese Institution im Haushalt um weitere 250.000 Euro auf rund eine Millionen Euro aufgestockt“, erklärte Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne). Er betonte, dass das große Dunkelfeld beim Thema Gewalt weiter aufgehellt werden müsse.
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