MHH leitet Projekt zur personalisierten Krebsversorgung

Hannover – Organisationen aus 17 europäischen Ländern haben sich zusammengetan, um mehr Menschen in Europa eine innovative personalisierte Krebsversorgung zu ermöglichen.
Die Leitung des EU-Projektes namens „Can.Heal“ übernimmt Anke Katharina Bergmann, Institut für Humangenetik der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), gemeinsam mit dem Institut für Gesundheit Sciensano aus Belgien und dem italienischen Nationalen Onkologienetzwerk „Alliance Against Cancer“.
Die Europäische Kommission fördert das Projekt mit 7,5 Millionen Euro. „Unser Ziel ist es, neue Perspektiven für eine personalisierte Risikobewertung und eine gezielte Krebsprävention zu eröffnen. Hier hat die Genomik in der Krebsmedizin stark an Bedeutung gewonnen“, erklärte Bergmann.
Mit spezifischen individuellen genetischen Profilen ließe sich die Anfälligkeit des Einzelnen für die Entwicklung einer bestimmten Krebsart besser bestimmen, so die Expertin. Ein weiterer Fokus des Projektes liegt auf der Evaluation von Strategien der telemedizinischen genetischen Beratung. Sie soll den Zugang zu einer humangenetischen Beratung verbessern, gerade in ländlichen Gebieten.
Can.Heal widmet sich außerdem ethischen und rechtlichen Fragestellungen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt zudem auf der Schulung und Aufklärung, um das Bewusstsein über die Bedeutung der Genomik in den Gesundheitsberufen und bei Patienten sowie der Öffentlichkeit zu schärfen. Ziel des Projektes ist, Empfehlungen für Initiativen in den EU-Gesundheitssystemen auszuarbeiten.
Allein im Jahr 2020 wurde bei 2,7 Millionen Menschen in der EU Krebs diagnostiziert. Weitere 1,3 Millionen Menschen starben an einer Krebserkrankung. „Bis heute haben nicht alle in der EU die gleichen Zugangschancen zu einer innovativen Krebsvorsorge und -behandlung“, hieß es aus der MHH.
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