Hochschulen

Millionenförderung für Augenforschung in Freiburg

  • Donnerstag, 6. März 2025
/llhedgehogll, stock.adobe.com
/llhedgehogll, stock.adobe.com

Freiburg – Die Klinik für Augenheilkunde am Universitätsklinikum Freiburg erhält rund 1,5 Millionen Euro für drei Forschungsprojekte. Arbeitsgruppen der Klinik untersuchen Wege, um Transplantatabstoßungen zu verhindern, Kurzsichtigkeit zu bremsen und Hornhautverletzungen ohne Nähte zu heilen.

Jedes Jahr erhalten Tausende Menschen in Deutschland eine Hornhauttransplantation. Doch nicht alle Transplantate heilen komplikationsfrei ein – das Immunsystem kann das fremde Gewebe abstoßen. Erste Tierstudien deuten laut der Klinik darauf hin, dass sich dieser Mechanismus gezielt beeinflussen lässt – nun soll in einer klinischen Studie geprüft werden, ob sich dies auch beim Menschen erreichen lässt. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das Vorhaben mit 400.000 Euro. 

Kurzsichtigkeit (Myopie) nimmt weltweit zu und beginnt oft schon im Kindesalter. Wird sie frühzeitig behandelt, lassen sich mögliche Langzeitfolgen wie schwere Sehschwächen oder Netzhautschäden verhindern.

Ein Freiburger Forschungsteam untersucht, wie sich das Fortschreiten der Kurzsichtigkeit im Kindesalter bremsen lässt. Im Rahmen der AIM-Studie (Atropin für die Myopiekontrolle) untersuchen sie bereits seit mehreren Jahren, ob niedrige Dosen von Atropin das Fortschreiten der Kurzsichtigkeit bei Kindern effektiv verlangsamen können.

„Unsere Studie wird helfen, eine wachsende Herausforderung in der Augenheilkunde frühzeitig anzugehen", erklärt der Studienleiter Wolf Lagrèze, Leitender Arzt der Sektion Neuroophthalmologie, Kinderophthalmologie und Schielbehandlung der Klinik für Augenheilkunde am Universitätsklinikum Freiburg. Die DFG stellt für die Arbeit eine Million Euro zur Verfügung. 

Ein drittes Forschungsprojekt untersucht Zelltherapien für eine nahtlose Versorgung von Hornhautverletzungen am Auge. Dabei soll ein Hydrogel aus künstlich hergestellten menschlichen Proteinen und menschlichen Hornhautzellen einen sicheren Wundverschluss ohne Nähte ermöglichen.

Die innovative Methode wird unter Leitung des Instituts für Pharmazeutische Wissenschaften der Universität Freiburg und der Klinik für Augenheilkunde entwickelt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Projekt mit 400.000 Euro – 100.000 Euro davon gehen an die Klinik für Augenheilkunde.

hil

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung