Hochschulen

Mobile Post-COVID-Ambulanz versorgt Betroffene in Thüringen

  • Freitag, 15. Dezember 2023
/picture alliance, dpa, Bodo Schackow
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Jena – Eine neue Versorgungsform für Patienten mit Post-COVID erprobt das Universitätsklinikum Jena. Das sogenannte WATCH-Projekt kombiniert wohnortnahe Untersuchungen mit einer umfassenden telemedizinischen Betreuung. Der Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) fördert das Vorhaben mit insgesamt 5,8 Millionen Euro.

Ein wichtiger Partner im Projekt, an dem neben Forschungseinrichtungen auch eine Patientenvertretung und Krankenkassen beteiligt sind, ist die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Thüringen. Sie koordiniert die Kommunikation mit den hausärztlichen Praxen, die am Projekt teilnehmen möchten.

„Unsere hausärztlichen Kollegen erleben täglich, wie groß der Bedarf für ein evaluiertes und gut verfügbares Therapieangebot bei Post-COVID ist. WATCH stärkt ihre Rolle als wichtigste Ansprechpartner für die Patientinnen und Patienten und als Koordinatoren für die gesamte Behandlung“, erläutert die KV-Vorsitzende Annette Rommel.

Betroffene, die an dem Projekt teilnehmen möchten, müssen sich an ihre Hausärztin oder ihren Hausarzt wenden. Sie übernehmen Vorunter­suchungen und vermitteln den Kontakt zum Projektteam. Die Patienten erhalten dann einen wohnortnahen Termin in einem umgebauten Bus, der zwei Jahre lang als voll ausgestattete Post-COVID-Ambulanz durch Thüringen fährt.

Hier absolvieren die Patienten umfassende Untersuchungen und Tests sowie eine Schulung für die telemedizinische Betreuung. Bei einem zweiten Bustermin erfolgt die Einweisung in das Behandlungsprogramm, das die Teilnehmenden zum Großteil zu Hause absolvieren.

In das Konzept des Behandlungsprogramms sind die Erfahrungen der verschiedenen Disziplinen des Jenaer Post-COVID-Zentrums eingeflossen, insgesamt acht Kliniken und Institute des Klinikums waren daran beteiligt.

Es umfasst computerbasierte Trainingseinheiten für die geistige Fitness, ein digitales Sportrehabilitationsprogramm, das über Smartwatchdaten kontrolliert wird, und verhaltenstherapeutische Übungen.

Das gesamte Programm dauert zwölf Wochen. Regelmäßige Webinare bieten währenddessen die Möglichkeit für Zwischeninformationen und Rückfragen. Ein dritter Besuch im Bus dient als Abschlussuntersuchung.

hil

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