Neue Arbeitsgruppe in Mainz widmet sich Tumorimmuntherapie

Mainz – Die Wilhelm Sander-Stiftung fördert eine neue Arbeitsgruppe um Luis Almeida, Wissenschaftler am Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene der Universitätsmedizin Mainz, zur Tumorimmuntherapie.
In der Forschung geht es insbesondere um die Rolle von regulatorischen T-Zellen in der Tumorbekämpfung. Die Zellen können bekanntlich Immunreaktionen unterdrücken, um zu starke Reaktionen und dadurch ein Risiko für Autoimmunerkrankungen zu vermeiden.
„Gerade dieser Schutzmechanismus des Immunsystems durch die regulatorischen T-Zellen kann eine effektive Tumorbekämpfung behindern. Daher sind sie ein optimaler Ansatzpunkt, um neue Immuntherapien gegen Krebs zu entwickeln“, erläuterte Almeida.
Das Forschungsteam will versuchen, die Funktionen der regulatorischen T-Zellen gezielt zu manipulieren. „So könnte die Immunsuppression am Tumor verhindert und dadurch eine stärkere Anti-Tumor-Immunreaktion erreicht werden“, so Almeida.
Auch der Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene, Tim Sparwasser, sieht einen dringenden Bedarf für neue Ansätze in der Krebstherapie: „Obwohl in den letzten Jahren viele neue erfolgreiche Antitumortherapien entwickelt wurden, ist ihre Wirksamkeit beschränkt“, sagte er.
Häufig schlage eine Therapie zum Beispiel nur bei einem Teil der Patienten an. Verbesserungen der derzeitigen Therapien seien daher dringend erforderlich. „Dies setzt voraus, dass wir ein besseres Verständnis der Immunantwort erlangen“, betonte der Experte.
Die Wilhelm Sander-Stiftung fördert die Forschungsgruppe für zwei Jahre mit rund 150.000 Euro.
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