Neue DFG-Handreichung zu sicherheitsrelevanter Forschung

Bonn – Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) will künftig mögliche Sicherheitsrisiken in von ihr geförderten internationalen Forschungskooperationen stärker prüfen und berücksichtigen. Dazu hat die Organisation jetzt entsprechende Empfehlungen vorgestellt.
Sie sollen insbesondere bei der Zusammenarbeit mit Forscherinnen und Forschern in autoritär regierten Ländern dazu führen, potenzielle Missbrauchsmöglichkeiten von Forschungsergebnissen realistisch einzuschätzen.
„Der Austausch von Daten, Erfahrungen, Fertigkeiten und zwischen Personen, der zum Wesen wissenschaftlicher Kooperationsprojekte gehört, kann stets auch Risiken bergen. Diese hängen nicht nur vom Forschungsgegenstand ab, sondern auch von den Kooperationspartnern sowie von den politischen Zielen und den rechtlichen Zugriffsmöglichkeiten der Behörden des Kooperationslandes“, sagte DFG-Präsidentin Katja Becker.
Die DFG verzichtet aber darauf, bestimmte Länder, Institutionen oder Forschungsthemen grundsätzlich von der Förderung auszuschließen. Vielmehr sei es wichtig, die Risiken bei jeder internationalen Kooperation individuell einzuschätzen.
Daher sollen Antragsteller, die mit internationalen Partnern kooperieren wollen, künftig so konkret wie möglich erläutern, welche Risiken dabei auftreten können. Geprüft werden soll etwa, ob an dem jeweiligen Partnerinstitut Forschung zu militärischen Zwecken durchgeführt wird und ob ein systematisches Abgreifen von Forschungsdaten denk- oder erwartbar ist.
Ebenso soll der Forschungsgegenstand auf kritische Anwendungs- oder Verwertungsmöglichkeiten geprüft werden. „Es gilt der Grundsatz: Je größer die Risiken beziehungsweise ihr Anschein, desto genauer und ausführlicher sollte das Forschungsprojekt begründet werden“, hieß es aus der DFG.
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