Hochschulen

Neue Initiative soll Innovationen in der Medizin beschleunigen

  • Mittwoch, 21. März 2018
/dpa
dpa

Berlin – Eine Proof-of-Concept-Initiative (PoC-Initiative) haben die Helmholtz-Gemeinschaft und die Fraunhofer-Gesellschaft gemeinsam mit der Deutschen Hochschulmedizin ins Leben gerufen. Ziel ist, innovative, vielversprechende Forschungsvorhaben schneller für Patienten nutzbar zu machen.

„Die Translation, also die schnelle und gezielte Überführung präklinischer Forschungsergebnisse in für den Menschen nützliche medizinische Anwendungen und Therapien, ist eine enorme Herausforderung für die Gesundheitsforschung. Für Deutschland sehen wir hier Nachholbedarf“, erklärte Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft.

Die drei Partner stellen für die Initiative in den nächsten drei Jahren bis zu zwölf Millionen Euro zur Verfügung. „Universitätsklinika sind Orte der Translation an der Schnittstelle zwischen Forschung und Patientenversorgung. Mit der PoC-Initiative hoffen wir, gemeinsam mit unseren außeruniversitären Partnern gute Ideen schneller und umfassender als bisher für die Patientenversorgung fruchtbar zu machen“, sagte Michael Albrecht, Erster Vorsitzender des Verbands der Universitätsklinika Deutschlands.

Die vielversprechendsten Forschungsvorhaben für eine Förderung sind schon ausgewählt. „Wir haben aus 82 interessanten Bewerbungen vier innovative und herausragende Forschungsprojekte ausgewählt. Die Weiterentwicklung dieser potenziell bahnbrechenden Wirkstoffe und Therapeutika werden wir in den nächsten Jahren optimal unterstützen, damit sie schnell den Weg in die Medizin und in den Markt finden“, sagt Otmar Wiestler, der Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft.

„Die Anzahl an qualitativ hochwertigen Bewerbungen auf unsere Ausschreibung war beeindruckend. Die eingereichten Projekte zeigen auch, wie gut die Standorte der Hochschulmedizin mit ihren außeruniversitären Partnern bereits zusammenarbeiten“, betonte Heyo Kroemer, Präsident des Medizinischen Fakultätentages.

Die drei Partner betonen, dass ihre Initiative nur ein Anstoß sein könne. „Um den gesteigerten Forschungsbedarf in diesem wichtigen medizinischen Sektor zu decken, sollte ein eigenes Translationsprogramm aufgelegt werden, das der Bund, die Länder und Industriepartner durch einen gemeinsamen Fonds finanzieren.“

Konkret schlagen die drei Projektpartner vor, einen Fonds mit einem Budget von rund 60 Millionen Euro aus je zur Hälfte öffentlichen und Industriemitteln über einen Zeitraum von zehn Jahren zur Entwicklung von potenziellen Wirkstoffen einzurichten. Die medizinische Forschung sollte durch ein erfahrenes Projektmanagement begleitet werden und zudem davon profitieren, frühzeitig die regulatorische und industrielle Perspektive in die Entwicklungen mit einzubeziehen.

„Wir erkennen hier neben der rein wissenschaftlichen Seite auch politischen Handlungsbedarf: Die Förderung entsprechender medizinischer und diagnostischer Entwicklungen muss verbessert werden“, sagte Wiestler.

hil

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